Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: Die NS-Zeit kann als eine Zeit der Massenideologie angesehen werden. Um diese zu durchzusetzen, ist es notwendig auf eine effiziente Art und Weise große Teile der Bevölkerung für die Ideologie zu gewinnen. Deren Verbreitung und Aufrechterhaltung geschieht über die (Manipulation der) Sinne, welche angesprochen werden. Hierbei kommen neben auditiven Formen der Vermittlung wie z.B. durch den "Volksempfänger" oder Massenkundgebungen, ebenso visuelle Reize zur Geltung, die durch Wochenschauen, Aufmärsche, Uniformen und Fahnen bewirkt werden. Die Sinne können sich in diesem starren Gebilde nicht frei entfalten, da sie komplett beherrscht werden. Zudem spielen Angst und Misstrauen eine zentrale Rolle für den Einzelnen im Hinblick auf die allgegenwärtige Kontrolle, da bei Zuwiderhandlung gegen die Doktrinen der Diktatur jederzeit mit Bestrafung zu rechnen wäre. So dürfen beispielsweise keine fremden Radiosender gehört werden, wodurch sich individuelle Geschmäcker nicht ausbilden können. Die nicht selten unfreiwillige Teilnahme an Massenkundgebungen, insbesondere wenn absurde Durchhalteparolen verkündet werden, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die elementaren sinnlichen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben. [...]
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