Diese Sammlung von Studien zu altägyptischen Palästen ist das Ergebnis einer Konferenz, die, organisiert von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Universität Würzburg sowie der Egypt Exploration Society, vom 12. bis 14. Juni 2013 in London stattfand. Das Ergebnis ist eine Zusammenstellung von Daten, sowohl archäologischer als auch textlicher Natur, auf die man bei der Entwicklung von Strategien zum Verständnis von architektonischen und funktionalen Variationen zurückgreifen kann, um Schemata des Gebäudekanons von altägyptischen Palästen zu erfassen. In Spezialstudien zur architektonischen und administrativen Terminologie werden die Erkenntnisse zusätzlich vertieft. Die Zusammenschau der Ergebnisse zeigt Variationen von altägyptischen Palästen in Funktion, Architektur sowie den räumlichen Gegebenheiten. Abgesehen von einem gemeinsamen Raumprogramm mit Abfolge von Hof, Portikus, Vestibül, Thronsaal und intimen Gemächern, sind Variationen bei der Anzahl von Korridoren, Säulen oder der Mächtigkeit von Mauern zu bemerken. Dies verweist auf eine interne hierarchische Struktur, in der sich die Bedeutung des Gebäudes widerspiegelt. Da sich die architektonischen Überreste häufig auf Fundamente beschränken, ist es umso wichtiger herauszufinden, welche Art von Mauern tragend war, wie Trennwände dimensioniert waren und welche Mauern als Fundament für Säulenstellungen dienten. All diese Beobachtungen können nach eingehender Evaluierung zur Herausbildung eines Gebäudekanons beitragen. Einem allgemeinen, einführenden Teil folgen Beiträge, die altägyptische Paläste von der prädynastischen Zeit bis ins Neue Reich vorstellen. Weitere Studien zum Thema werden im zweiten Band zusammengefasst, der sich, als Ergebnis eines Workshops auf der 10. ICAANE in Wien 2016, hauptsächlich mit nahöstlichen Palästen befassen wird. Die Bände werden zu einem besseren Verständnis des architektonischen Kanons, der Mannigfaltigkeit altägyptischer Paläste und des Unterschieds zur ihren altorientalischen Gegenstücken beitragen.
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