"Andachtsbild" ist einer der interessantesten Begriffe zur Beschreibung des Verhältnisses von Funktion und Form mittelalterlicher Kunstwerke. Das Problem der Synthese dieser beiden Pole führte in der Forschung zu immer wieder aufschlußreichen Beschäftigungen mit dem Thema, so daß Sixten Ringbom in einer Rezension zu Beltings "Das Bild und sein Publikum im Mittelalter" schreiben konnte: "The early students of the German Andachtsbild did indeed formulate a concept that has prooved more fruitful than they themselves could foresee." Die vorliegende Studie untersucht die Geschichte dieses Begriffes. Sie zeigt auf, wie die komplizierte Gemengelage entstanden ist, die die Anwendung des Begriffs heute erschwert. Leserinnen und Leser werden in die Lage versetzt, sich selbst den Überblick zu verschaffen, ohne den der Begriff kaum noch zu verstehen, geschweige denn sinnvoll anzuwenden ist.