Ausgehend von der kulturellen Relevanz, welche antiken Artefakten in der Frühen Neuzeit zukam, widmet sich der interdisziplinäre Band jenen druckgraphischen Werken, die ab dem 16. Jahrhundert in intensiver künstlerischer Auseinandersetzung mit den römischen Altertümern nördlich der Alpen entstanden. Aus einer archäologisch-kunsthistorischen Perspektive fokussieren die Autor:innen gezielt jene komplexen ästhetischen Strategien der Druckgraphiken, in denen sich in einem dynamischen Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart, von 'Eigenem' und 'Fremdem' sowie von Imagination und Wirklichkeit das historische Wechselverhältnis zwischen Formen der Identitätsstiftung und der künstlerischen Praxis manifestiert. In diesem Kontext analysieren die Beiträge exemplarisch sowohl die unterschiedlichen Strategien der Visualisierung nordalpiner Antiken als auch die differenzierten Prozesse ihrer Transformation und programmatischen Aneignung.
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