nicht ganz plausible Vater-Tochtergeschichte
Manchmal steht ein Buch Jahre auf Liste der zu lesenden Bücher und manchmal weiß man nicht mehr, warum überhaupt. So ging es mir bei diesem Roman. Aber der große Druck und die kurzen Zeilen, die keine Blickverschiebung nötig machen, verführten mich
dazu, dieses Werk an einem Nachmittag und Abend zu lesen.
Drei Dinge gefielen mir: 1. Die…mehrnicht ganz plausible Vater-Tochtergeschichte
Manchmal steht ein Buch Jahre auf Liste der zu lesenden Bücher und manchmal weiß man nicht mehr, warum überhaupt. So ging es mir bei diesem Roman. Aber der große Druck und die kurzen Zeilen, die keine Blickverschiebung nötig machen, verführten mich dazu, dieses Werk an einem Nachmittag und Abend zu lesen.
Drei Dinge gefielen mir: 1. Die Kriegserzählung vom Vater, der als Fotograf an der Front war, dabei verletzt wurde und den Krieg nur noch in Gips erlebte. 2. Die Geschichte der Tochter, die für eine Peep-Show arbeitete, aber nie von Männern berührt wurde und 3. dass der geliebte Musiker Claudio in seinen Konzerten immer fragte: „Wollt ihr tanzen?“, wenn es an einem Abend nicht so lief, nachdem ihm ein Barbesitzer erzählte, sein Publikum tanze lieber.
Weniger gefiel mir, dass die Mutter 500 Mark für die Abtreibung ihrer Tochter und 500 Mark für das Schweigen über die Nichttötung bezahlt haben soll. Selbst wenn es so war, ist es mir ein Rätsel wie die Tochter selbst von dieser ungeheuren Geschichte erfahren kann. Außerdem könnte das Buch mit dem Tod des Vaters etwa auf S.175 zu Ende sein. Stattdessen wird noch sein Onkel Karl von der Tochter gesucht. Woher sie, die sich nach der Trennung von Claudio in Amerika mit Aushilfsjobs über Wasser gehalten hat, das Geld dafür hatte, bleibt unklar.
Alles in allem lohnt sich die Investition von einigen Stunden für die Lektüre. 3 Sterne