Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 2, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Wirtschaftspädagogik), Veranstaltung: Bachelorarbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Anstoß für diese Arbeit ist die aktuelle und zunehmend problematische Situation in den Schulen aufgrund des zunehmend auftretenden Schülerfehlverhaltens und der damit verbundenen Probleme. Besonders deutlich wird die Bedeutung der Problematik bei Pressemeldungen über Hilferufe von Pädagogen, wie der Brief von Lehrkörpern der Berliner Rütli-Schule. Die Lehrer erhoffen sich Hilfe im Umgang mit Schülerfehlverhalten. Lehrer suchen nach mehr Möglichkeiten, bei delinquentem Schülerverhalten angemessen reagieren zu können sowie mit dieser Problematik angemessen umzugehen. Eine sich zunehmend verbreitende Methode, die Ruhe und Disziplin im Unterricht wiederherzustellen, ist das Trainingsraummodell (TRM). Dieses Modell funktioniert unter der Leitidee: „Drei Regeln reichen aus.“ Das TRM wird bereits in hunderten deutschen Schulen angewandt. Viele Lehrer berichten von großem Erfolg und empfehlen das TRM befreundeten Lehrern, wodurch sich abgewandelte Formen stark verbreitet haben. Das TRM gilt dabei als innovatives Konzept, bei dem weniger bestraft als eher belehrt werden soll. Nicht nur unter Lehrern sich hat das Modell schnell publik gemacht, auch Printmedien wie die Berliner Zeitung titeln „Eine Welt in drei Sätzen“ (04.04.2006). Diese Überschrift bezieht sich auf die erfolgreiche Umsetzung und Einführung des TRMs in der Kurt-Löwenstein-Schule in Berlin-Neukölln. Die Kurt-Löwenstein-Schule ist nicht weit von der Rütli-Schule entfernt und hat sehr ähnliche Bedingungen. So weist sie als Hauptschule einen Anteil von ca. 80 Prozent von Schülern mit Immigrationshintergrund auf. Dennoch teilt sie nicht die Probleme der Rütli-Schule, dies soll unter anderem der Verdienst des TRM sein. Ähnliche Erfahrungen machte ein Reporter des Bonner General Anzeigers und berichtet nur Positives unter dem Titel „Bei Fehlverhalten geht es in den Trainingsraum“ (19.02.2008). Gravierende Disziplinprobleme und exponentiell auftretendes Schülerfehlverhalten ist längst kein alleiniges Problem von Förder-, Haupt- und Gesamtschulen mehr. Auch Berufsbildende Schulen (BBS) setzen sich unweigerlich mit dieser Problematik auseinander. Besonders in Klassen wie der ein- und zweijährigen Fachschule Wirtschaft wünschen Berufschullehrer sich neue Methoden für den Umgang mit Schülerfehlverhalten. Der gute Ruf und zahlreiche positive Resultate werben einerseits für das TRM, doch Kritiker warnen.