Animierte Rede ist ein sprachliches Verfahren, das häufig im Geschichtsunterricht in der Verständigung über fachspezifische Lehr-Lern-Gegenstände genutzt wird. Doch was ist hier ihre Funktion? In der Studie wird auf Basis eines umfangreichen Datenkorpus von Unterrichtsstunden der Sekundarstufe interaktionslinguistisch rekonstruiert, was animierte Rede in ihren spezifischen Erscheinungsformen an ihren jeweiligen sequenziellen Positionen leistet. In den Analysen werden dabei nicht nur verbale, sondern auch multimodale und mediale Aspekte berücksichtigt. Ausgehend von den Befunden wird argumentiert, dass im Unterricht nicht nur abstrakte bildungssprachliche Praktiken für die Her- und Darstellung fachlicher Wissensbestände relevant sind, sondern auch animierte Rede als primär situierendes Verfahren in diesem Kontext zentrale sowohl kommunikative als auch epistemische Funktionen erfüllt. Die Studie richtet sich sowohl an alle an der Interaktionslinguistik Interessierten im weitesten Sinne als auch generell an die Sprach- und Geschichtsdidaktik, die durch diese Untersuchung neue Impulse erhalten sollen. Auch angehende und bereits tätige Lehrkräfte gewinnen durch den Band neue Perspektiven auf den Zusammenhang zwischen Sprachlichkeit und Fachlichkeit.
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