Verluste in zweistelliger Milliardenhöhe entstehen Schätzungen zufolge Anlegern in Deutschland jährlich durch Betrug bei der Anlageberatung. Aktivitäten dubioser Finanzvermittler beeinträchtigen überdies die Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes und schädigen den Ruf des Finanzplatzes Deutschland. Martin Klaffke untersucht die grundlegenden Zusammenhänge des Phänomens "Anlagebetrug" erstmals aus ökonomischer Perspektive. Auf der Basis einer systematischen Bestandsaufnahme betrügerischer Anlagemodelle und Verkaufsmethoden sowie einer Prognose des zukünftigen Geschäftspotenzials unredlicher Anbieter am Grauen Kapitalmarkt entwickelt er Präventionsansätze und wirkungsvolle Strategien zur nachhaltigen Eindämmung dieser Facette der Wirtschaftskriminalität. Die theoretisch abgeleiteten Interventionsmaßnahmen werden anhand einer Expertenbefragung an deutschen Schwerpunktstaatsanwaltschaften auf ihre Effektivität und Praxistauglichkeit geprüft und durch die Arbeitserkenntnisse der Praktiker vertieft.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2003Konjunktur für Betrüger
Jährlich werden Anleger in Deutschland um 20 Milliarden Euro betrogen. Und künftig sollen es nach Einschätzung von Experten eher mehr denn weniger werden. Dazu beitragen dürfte die Unsicherheit an den Finanzmärkten und die Enttäuschung über Aktien. Verstärkt werden wohl auch Anleger aus "kleineren Verhältnissen" auf Betrüger reinfallen. Diese unguten Prognosen gibt Martin Klaffke in einer umfangreichen Marktanalyse. Verhindern lasse sich dies kaum, auch nicht durch drastische Strafandrohungen oder Kontrollen. Denn einen absoluten Schutz vor Betrug gibt es nicht, er wäre zu teuer. Klaffke setzt auf die Finanzbranche selbst: Gelingt es redlichen Anbietern, das Vertrauen der Anleger zu erwerben, zu erhalten und nachhaltig zu steigern? Wenn sie ihre Kunden langfristig an sich binden, bauen sie einen Schutzwall gegen Betrüger auf. Für Anleger gilt: Nicht auf vollmundige Versprechen reinfallen. Je höher der Gewinn, desto wahrscheinlicher der Totalverlust.
stt.
Martin Klaffke: Anlagebetrug am Grauen Kapitalmarkt. Deutscher Universitäts-Verlag. 2002, 350 Seiten, 54,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Jährlich werden Anleger in Deutschland um 20 Milliarden Euro betrogen. Und künftig sollen es nach Einschätzung von Experten eher mehr denn weniger werden. Dazu beitragen dürfte die Unsicherheit an den Finanzmärkten und die Enttäuschung über Aktien. Verstärkt werden wohl auch Anleger aus "kleineren Verhältnissen" auf Betrüger reinfallen. Diese unguten Prognosen gibt Martin Klaffke in einer umfangreichen Marktanalyse. Verhindern lasse sich dies kaum, auch nicht durch drastische Strafandrohungen oder Kontrollen. Denn einen absoluten Schutz vor Betrug gibt es nicht, er wäre zu teuer. Klaffke setzt auf die Finanzbranche selbst: Gelingt es redlichen Anbietern, das Vertrauen der Anleger zu erwerben, zu erhalten und nachhaltig zu steigern? Wenn sie ihre Kunden langfristig an sich binden, bauen sie einen Schutzwall gegen Betrüger auf. Für Anleger gilt: Nicht auf vollmundige Versprechen reinfallen. Je höher der Gewinn, desto wahrscheinlicher der Totalverlust.
stt.
Martin Klaffke: Anlagebetrug am Grauen Kapitalmarkt. Deutscher Universitäts-Verlag. 2002, 350 Seiten, 54,90 Euro
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