Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,5, Hochschule Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über das Konzept des Crowdfunding verschaffen und auf die Frage eingehen inwiefern der Anlegerschutz im Crowdfunding durch die neuen gesetzlichen Regelungen gewährleistet worden ist und ob diese Regelungen in der Praxis wirksam sind. Im heutigen Informationszeitalter können Gedanken und Ideen innerhalb von Sekunden geteilt werden. Damit es nicht nur bei einem Gedanken oder einer Idee bleibt, erfordert es neben vielen anderen Dingen auch Kapital, um diese Ideen umzusetzen. Hohe Summen, oft im Millionenbereich, durch Banken oder einzelne Investoren einzusammeln, gestaltet sich vor allem für Start-Ups oft als schwierig. Mangelnde unternehmerische Erfahrung, schmales Eigenkapital oder eine aus Bankensicht risikoreiche Geschäftsidee führen oft dazu, dass junge Unternehmen vergleichsweise schlecht konditionierte Kredite angeboten bekommen oder ihnen gänzlich versagt werden. Beginnend in den frühen 2000ern hat sich eine neue Art der Finanzierung entwickelt: das Crowdfunding. Finanzierung ist nicht mehr nur durch eine Bank oder einen Investor möglich. Heutzutage finanziert die "Crowd" oder zu Deutsch "der Schwarm". Die Idee ist zunächst simpel: eine undefinierte Masse an Menschen gibt jeweils geringe Summen, welche dann zu dem erfragten Betrag heranwachsen. Dieses Konzept der Mittelsammlung durch eine große Masse existiert schon seit Jahrtausenden und durch das Internet sind die Plattformen, welche diese betreiben, in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Wurden anfänglich nur kleine Projekte mit geringem Volumen finanziert, werden weltweit heute so Milliardenbeträge eingesammelt. Das Kapital, welches von der Crowd zur Verfügung gestellt wird, kann von einer einfachen Spende bis hin zu einer Vermögensanlage reichen. Besonders als Form der Vermögensanlage entstehen im Vergleich zu klassischen Anlagemöglichkeiten hohe Risiken für die Crowd. Bereits im Jahr 2012 wurde durch den Gesetzgeber mit dem Erlassen des Vermögensanlagengesetzes (VermAnlG) versucht den Anlegerschutz im grauen Kapitalmarkt zu verbessern. Fehlende gesetzliche und organisatorische Regelungen sowie Schlupflöcher haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Anleger hohe Verluste oder sogar einen Totalverlust erlitten haben. Als Reaktion auf diese Risiken wurde 2015 das Kleinanlegerschutzgesetz (KASG) erlassen, welches Anleger im grauen Kapitalmarkt besser schützen soll.
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