Fachbuch aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen des Seminares „Textsorten der frühen Neuzeit“ beschäftigten wir uns mit den unterschiedlichsten Gliederungsmöglichkeiten von Textsorten. Zugrunde lag uns dabei das „Frühneuhochdeutsche Lesebuch“, herausgegeben von Oskar Reichmann und Klaus-Peter Wegera im Jahre 1988. In diesem Buch ordnen die beiden Autoren die frühneuhochdeutschen Texte, indem sie die „kommunikative Intention“ des zu untersuchenden Textes erkennen und ihn anschließend seiner Absicht beziehungsweise Funktion nach eingliedern. So konnten Reichmann und Wegera auf eine Anzahl von neun unterschiedlichen „kommunikativen Intentionen“ kommen, in denen die entsprechenden Texte eingeordnet werden konnten. Um noch weitere Gliederungsmöglichkeiten von Textsorten kennenzulernen, betrachteten wir anschließend den von Hannes Kästner, Eva Schütz und Johannes Schwitalla verfassten Aufsatz „Die Textsorten des Frühneuhochdeutschen“, welcher im Jahre 2000 im Handbuch zur Sprachgeschichte veröffentlicht wurde. Hier ordnen die Autoren die Textsorten nicht nach dominanten Funktionen, sondern nach Sinnwelten, d.h. nach Themengebieten. Wodurch konstituieren sich „Anleitende Texte“? Wie korrespondiert die Funktion des Textes mit seiner sprachlichen Struktur? Dies möchte ich anhand des Beispieles von zwei Kochbuchrezepten näher untersuchen. Dabei werde ich die Kennzeichen Reichmann/Wegeras zur Hilfe nehmen, möchte jedoch die Feststellung weiterer sprachlicher Merkmale in Bezug auf Kochbuchtexte nicht ausschließen und außer Acht lassen. Die beiden Kochbuchrezepte, die dieser Untersuchung dienen sollen, stammen aus zweierlei Kochbüchern, zum einen aus der „Kuchenmeysterey“ und zum anderen aus dem „Klenen Kakeboeck“.