Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Bachelorarbeit möchte ich anhand von Paratexten herausarbeiten, welche Strategien die Verlage und Verleger*innen bei der Herausgabe der verschiedenen Ausgaben des Skorpions verfolgt haben, und mögliche Entwicklungen herausarbeiten. Der Untersuchungszeitraum ist zwar mit 1919 bis 2015 sehr groß gefasst, jedoch lassen sich die deutschen Ausgaben in Erstausgaben aus den 1920er und 1930er Jahren und in Neuauflagen aus den 1990er Jahren einteilen. Die englischen Ausgaben wurden in Neuauflagen nach 1930er Jahre Vorbild und Neuauflagen unter neuem Titel aus den 1960er Jahren unterteilt. Warum ist die Analyse der Rezeption einer rund 100 Jahre alten Trilogie noch heute relevant? Es ist nicht zu übersehen, dass auch heute noch lesbische* Inhalte in deutscher Literatur sehr selten zu finden sind und zudem die lesbische* Geschichte immer noch nicht ausreichend aufgearbeitet ist. So möchte ich mit dieser Arbeit meinen Teil zur Sichtbarkeit von nicht-heteronormativ lebenden und lesbischen* Frauen* beitragen. Bereits vor über 100 Jahren begann Mettes Entwicklung von einer unreifen Jugendlichen zu einer selbständigen, frauenliebenden Frau. Sie ist die Heldin des "Lesbenklassikers" Der Skorpion von Anna Elisabet Weirauch. Als eine der Ersten erzählt sie in ihrer Romantrilogie auf neutrale Art und Weise die Geschichte der frauenliebenden Melitta Rudloff, berichtet von ihrem Leben, beginnend in den Kinderjahren bis etwa zu ihrem 25. Geburtstag, und schildert die ersten Berührungen mit der Liebe und dem Tod. Die drei Bände des Entwicklungsromans erschienen erstmals 1919, 1921 und 1931 und sind somit in der Weimarer Republik zu verorten, in der vielen frauenliebenden Frauen die Sichtbarkeit fehlte. Zunächst werde ich den "Skorpion" in den literarhistorischen Kontext einordnen und die Probleme von Frauen- und Lesben*-Literatur schildern. Anschließend wird in einem Kapitel die Autorin Anna Elisabet Weirauch, ihre Werke und ihre Motivation, homosexuelle Literatur zu schreiben, beleuchtet. Um die Analysen besser einordnen zu können, wird danach das Werk "Der Skorpion selbst betrachtet.