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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: A, University of Agder (Institutt for fremmedspråk og oversetting), Sprache: Deutsch, Abstract: Anna Seghers‘ „Der Ausflug der toten Mädchen“ gilt als ihre „heute wohl am meisten beachtete Erzählung“ (Zehl Romero, 1993, S. 86). Die, wie Seghers, 1972 in der DDR lebende Schriftstellerin Christa Wolf, zählte sie zu den „schönsten Erzählungen der modernen deutschen Literatur“ (zit. nach ebd., S. 7), Hilzinger (2000) bezeichnete sie als „eines der Meisterwerke deutschsprachiger Literatur“ (S. 120). Die…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: A, University of Agder (Institutt for fremmedspråk og oversetting), Sprache: Deutsch, Abstract: Anna Seghers‘ „Der Ausflug der toten Mädchen“ gilt als ihre „heute wohl am meisten beachtete Erzählung“ (Zehl Romero, 1993, S. 86). Die, wie Seghers, 1972 in der DDR lebende Schriftstellerin Christa Wolf, zählte sie zu den „schönsten Erzählungen der modernen deutschen Literatur“ (zit. nach ebd., S. 7), Hilzinger (2000) bezeichnete sie als „eines der Meisterwerke deutschsprachiger Literatur“ (S. 120). Die Rezeption hat im Wesentlichen drei Bereiche der Erzählung untersucht: den Inhalt, die Form und die Tatsache, dass sie die bisher einzig bekannte mit offen autobiographischen Anteilen ist: Während Mayer (1962, S. 121) meinte, Seghers habe ein „Requiem“ für ihre zerstörte Vaterstadt und verstorbenen Mitschülerinnen, Lehrerinnen und, nicht zuletzt, ihre Eltern geschrieben, hob Albrecht (2005) hervor, dass „[…] das Werk auch Gericht über seine Gestalten [hält]“ (S. 253). Im Gegensatz zu Seghers‘ sonstiger Haltung, dass die Erlebnisse und die Anschauungen eines Schriftstellers aus seinem Werk herauszulesen seien (Seghers, 1980, S. 411, zit. nach Zehl Romero, a.a.O., S. 12), enthält „der Ausflug der toten Mädchen“ eindeutig Autobiographisches. Zehl Romero ist der Ansicht, dass es Seghers dabei nicht um „Selbstdarstellung“ gegangen sei, sondern darum, sich selbst als eine „zutiefst Betroffene“ (ebd., S. 87) zu zeigen. Christa Wolf, die Anna Seghers mehrfach interviewt hat, war davon überzeugt: „‘Der Ausflug der toten Mädchen‘ beschreibt nicht die Entscheidung, zu leben, er ist diese Entscheidung“ (Wolf, zit. nach Greiner, 1988, S. 87). Wenn dies zutrifft, musste Anna Seghers, bevor sie den „Ausflug der toten Mädchen“ geschrieben hat, am Rande des für sie Erträglichen gestanden und eine Lebensmüdigkeit erreicht haben, die einer Entscheidung zum Weiterleben bedurfte. Wolf zufolge lag diese Entscheidung in dem Entschluss, diese autobiographisch gefärbte Erzählung zu schreiben. Es ist naheliegend, dass Anna Seghers sich, wie wohl die meisten Exilierten, Gedanken gemacht hat über das Schicksal der in Deutschland Verbliebenen, insbesondere über das anderer Verfolgter. Darin muss das Nachdenken darüber enthalten gewesen sein, wie es sein wird in ihre frühere Heimat zurückzukehren, wie sie Land und Menschen vorfinden wird nach den vielen Jahren mit Terror, Unterdrückung, Vernichtung und Zerstörung in Deutschland.