Examensarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,0, Universität Hamburg (Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: In heutigen Zeiten gehören bewusste Konfrontationen mit dem Fremden fast schon zum Alltag. Entsprechend sinnvoll erscheinen pädagogische Hilfestellungen, um Kinder frühzeitig für dieses allgegenwärtige Phänomen zu öffnen. Was ist Eigenes? Wie unterscheidet sich Fremdes von Eigenem bzw schlichtweg Anderem? Warum wird das Fremde vielfach als Bedrohung wahrgenommen und welche Bedeutung hat das Fremde für das Eigene? Diesen und ähnlichen Fragen gehen die theoretischen Kapitel dieser Arbeit nach. Dabei dienen insbesondere die philosophisch-phänomenologischen Analysen von Bernhard Waldenfels als hilfreiche Grundlage, um die schwer zu fassenden Grenzen zwischen Eigenem und Fremdem greifbar erscheinen zu lassen. Weiterhin werden unterschiedliche Steigerungsgrade des Fremden beleuchtet, welche das Fremde gleichermaßen als unbemerkter Begleiter sowie allgegenwärtige Herausforderung des Eigenen erkennen lassen. Aus diesen Ausführungen leitet sich der besondere Anspruch des Fremden ab. Das Fremde zeigt sich als eine ernst zu nehmende Krisenerfahrung, welcher vielfach mit Abwehr begegnet wird. In diesem Kontext werden auch gesellschaftliche Phänomene wie z.B. Rassismus, Stereotype und Vorurteile näher beleuchtet. Gleichzeitig wird das Fremde als notwendige Voraussetzung für die Entwicklung des Eigenen erkannt. So bietet der theoretische Rahmen jedem Leser vielseitige Einblicke in das Phänomen des Fremden, um es eigenen Reflektionen zugänglich zu machen, während sich ein spannendes Wechselspiel zwischen den destruktiven und konstruktiven Kräften des Fremden eröffnet. Der praktische Teil stellt eine qualitative Forschungsarbeit zum Umgang mit dem Fremden von Schülern im Unterricht vor. Dabei sind insbesondere zwei Fragen von Interesse: 1. Wie ist der Umgang von (insbesondere kleinen) Kindern mit dem Fremden? 2. Ist es möglich, Kinder im Falle von Abgrenzung im Unterricht für einen positiven Umgang mit dem Fremden zu sensibilisieren? Mittels dieser Fragen wird herausgearbeitet, mit welchen Schwierigkeiten bei den Kindern/Schülern zu rechnen ist und mit welchen Mitteln eine angemessene Unterstützung möglich erscheint. Weiterhin werden Aufbau und Durchführung dieser qualitativen Forschungsarbeit ausführlich und nachvollziehbar dargestellt. So beinhaltet diese Arbeit einige Grundlagen und Ideen für eigene Unterrichtsentwürfe und/oder weitere Forschungsarbeiten zu diesem Thema, welche den (eigenen) Schulalltag hoffentlich langfristig bereichern!