Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Sport - Sonstiges, Note: 1, Universität Hildesheim (Stiftung), Sprache: Deutsch, Abstract: In den Medien sowie wissenschaftlicher Literatur werden „Anorexia nervosa-Patientinnen“ oftmals stereotypisiert. Die zahlreichen Gemeinsamkeiten, die anscheinend im Leben jeder Magersüchtigen existieren, führen leicht zu der Auffassung, dass eine Generalisierung der Krankheit ausreicht, um diese zu verstehen. Dennoch sind die Krankheitsgründe, -funktionen und -verläufe von Anorexia nervosa bei (Nicht-) Athletinnen individuell sehr verschieden und folglich gibt es nicht „die“ typische Anorexia nervosa-Patientin. Um sich als Außenstehender, nicht Betroffener, intensiv und mehrperspektivisch mit der Krankheit bzw. dem Thema „Magersucht“ auseinandersetzen zu können, sollte man Verallgemeinerungen aufgeben, da diese allein nicht ausreichen. Stattdessen bieten sich vielmehr differenzierte und umfangreiche Erklärungsansätze an, um nachvollziehen zu können, warum genau „diese“ Frau zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt die Krankheit als individuelle Handlungsoption zur Lebensbewältigung unter vielen anderen „ausgewählt“ hat. Die Krankheit hat immer einen persönlichen Sinn und Zweck, welcher niemals derselbe ist und oftmals in den Hintergrund rückt. Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, das Individuum und deren persönliche Biographie in den Vordergrund des praktischen Forschungsteils zu stellen. Bevor ich jedoch in dem praktischen Forschungsteil eine empirische Auswertung dreier narrativer-biographisch orientierter Interviews präsentiere, informiere ich den Leser in einem theoretischen Abschnitt über die aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnisse.