Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar Neueste Geschichte: Das Ende der Weimarer Republik und der Beginn der des Nationalsozialismus 1929-1934, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wir stehen selbstverständlich zu der Regierung Hitler in der schärfsten Opposition, viel schärfer als zu der Regierung Papen und Schleicher“. Dieses Zitat des damaligen SPD-Vorstandsmitglieds Rudolf Breitscheid schildert die sozialdemokratische Reaktion auf die tags zuvor stattgefundene Ernennung Adolf Hitlers zum Kanzler durch Reichpräsident Hindenburg. Es entstammt einer vor dem Parteiausschuss gehaltenen Rede, die noch am selben Abend in etwas entschärfter Form in der Parteizeitung „Vorwärts“ veröffentlicht wurde. Im Zentrum der vorliegenden Proseminararbeit steht die Frage, wie das Agieren der SPD-Führung in der ersten Phase der „Machtergreifung“ der NSDAP bis zu den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 zu beurteilen ist: Welche Momente im Reichstagswahlkampf der Arbeiterpartei deuten also auf eine Art von Widerstand gegen das Kabinett um Hitler, Franz von Papen (Zentrum) und Alfred Hugenberg (DNVP) hin, wo lässt sich eher eine Haltung der Anpassung an die rasch um sich greifende NS-Repression feststellen, und wie ist der sozialdemokratische Kurs am Beginn der sich errichtenden nationalsozialistischen Diktatur insgesamt einzuordnen. Zunächst bildet die unmittelbare „freie“ Reaktion der Parteispitze auf die Vereidigung des Hitler-Kabinetts am 30. Januar 1933 einen Schwerpunkt der Arbeit, da bereits mit dem 3. Februar eine nationalsozialistische Welle von Verboten und Notverordnungen nach Art. 48 Abs. 2 der Weimarer Reichsverfassung, gepaart mit einer Vielzahl an Terrorakten der SA, einsetzte, die den Aktionsradius der Arbeiterpartei im Wahlkampf zunehmend einschränkte. Im Bezug auf einzelne einschneidende, staatliche Maßnahmen, insbesondere die Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar, soll untersucht werden, inwieweit innerhalb der Partei der Wille zu aktivem Widerstand noch bestand. Anschließend wird die Bedeutung des Reichstagswahlergebnisses vom 5. März für die sozialdemokratische Entwicklung erörtert, bevor die Resultate dieser Hausarbeit im letzten Kapitel kurz zusammengefasst werden. Die Hauptliteratur, die für diese Proseminararbeit herangezogen wurde, sind Darstellungen von Lewis Joachim Edinger, Erich Matthias, Detlef Lehnert und Bärbel Hebel-Kunze.