Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Sowi ), Sprache: Deutsch, Abstract: Europa ist ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Dabei stellt die europäische Integration auf gesellschaftlicher Basis eine besondere Herausforderung dar. Während die wirtschaftliche und politische Europäisierung bis heute schon relativ weit fortgeschritten ist- es gibt schon lange einen gemeinsamen Wirtschaftsraum Europa, seit einigen Jahren eine gemeinsame Währung, ein europäisches Parlament und eine Verfassung, hinkt die gesellschaftliche Integration Europas noch hinterher. Laut der Untersuchungen des "EUROBAROMETER" fühlen sich die meisten europäischen Bürger zuerst als Bürger ihrer Nation und erst in zweiter Präferenz als Bürger Europas- wenn überhaupt. Die gesellschaftliche Umwälzung in Richtung europäische Integration soll im Folgenden anhand von drei gesellschaftlichen Ansätzen beleuchtet werden: Dem Ansatz des kosmopolitischen Europas von Ulrich Beck & Edgar Grande, dem Konzept der "Flüchtigen Moderne" nach Zygmunt Bauman, das die Vergesellschaftung in der Postmoderne im allgemeinen beleuchtet sowie dem Konzept einer europäischen Identität. Alle drei Ansätze stellen flexibile, normative Ansätze dar, bei denen der Umgang mit Differenz, Andersartigkeit und "dem Fremden" eine wichtige Rolle spielt. Da das Konstrukt Europa sehr stark im Wandel ist, verwende ich den Begriff "Vergesellschaftung" mehr als "Gesellschaft", um dem Prozesscharakter des Phänomens gerecht zu werden. II) Beck & Grande: Das kosmopolitische Europa Für Beck und Grande stellt sich die Frage “wie kann..(..) eine neue Art von Gesellschaft und Politik entdeckt und begründet werden- nach innen, nach außen aufbauend auf den historisch gewachsenen Formen der Nationalität , aber diese öffnend, erweiternd? “ 1 Die europäische Integration soll durch eine gesellschaftliche und politische Integration durch Kosmopolitisierung erfolgen. Dafür sollen laut Beck & Grande die Grundbegriffe des Sozialen und Politischen aus der “nationalen Ortodoxie” herausgelöst und vor dem Hintergrund eines zusammen gewachsenen Europas neu definiert werden. So ist bei dem Konzept des euorpäischen Kosmopolitismus nicht eine Vereinheitlichung im Sinne eines europäischen Nationastaats gemeint.