Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Veranstaltung: Transformation von Organisationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Anthony Giddens steigt in die sozialwissenschaftliche Theoriediskussion mit der Überzeugung ein, dass eine "Rekonstruktion" der Sozialtheorie gefordert ist (vgl. Giddens, 1981:89). Er unterscheidet bereits zwischen der Sozialtheorie und Soziologie und während letztere sich allein der Analyse der modernen Gesellschaft widmet, hat die Sozialtheorie für sämtliche Fragen zum menschlichen Handeln sowie zu sozialen Institutionen Relevanz. Seine Theorie der Strukturierung soll die Sozialwissenschaft in einen allgemeinen methodologischen Rahmen neu fundieren. Ausgangspunkt sei dabei die Frage nach Verhältnis von Individuum und Gesellschaft im Zuge der Konstitution einer sozialen Ordnung. Giddens kritisiert ältere Sozial- und Gesellschaftstheorien, die nicht in der Lage seien, individuelles Handeln angemessen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit zu begreifen. Mit seiner Theorie versucht er die objektivistischen Positionen mit ihrer Ansicht, dass der Mensch ein hilfloses "Opfer" übermächtiger strukturell-gesellschaftlicher Kräfte oder Mächte sei, und das Subjektivismus, wo der Mensch, der als Schöpfer seiner gesellschaftlichen Lebenszusammenhänge erscheint, im Mittelpunkt steht, zu verbinden. Er schreibt: "Mit der Formulierung der Theorie der Strukturierung möchte ich den Dualismus von Objektivismus und Subjektivismus überwinden" (Giddens 1988:52). Dieses überwindet er mit dem Theorem der Dualität von Handlung und Struktur, dem ich mich im ersten Teil dieser Arbeit widme. Dabei stehen vor allem folgende Fragen im Mittelpunkt: Welcher Zusammenhang besteht zwischen individuellen Handlungen und sozialer Struktur? Wie entsteht Struktur aus Handlungen, wenn Handlungen an Strukturen ausgerichtet sind? Im zweiten Teil befasse ich mich mit dem sozialen Wandel aus der Sicht der Strukturationstheorie. Giddens grenzt sich von aus seiner Sicht in den Sozialwissenschaften vorherrschenden evolutionstheoretisch orientierten Ansätzen sozialen Wandels ab (Gregory 1990:222ff., Sayer 1990: 238ff.). Er lehnt universelle Aussagen oder gar Gesetze über sozialen Wandel in Form einer Bestimmung genereller Trends ab. Dennoch scheint ihm Wandel nicht unanalysierbar, allerdings nur in Form einzelner Episoden, die herausgeschnitten und verglichen werden. Dieses und analytische Kategorien, die er zu sozialem Wandel entwickelt hat, bilden den Inhalt des zweiten Teils der Arbeit.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.