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Inhaltsangabe:Einleitung: Die Idee, die deutsche Variante des Antiamerikanismus zum Thema meiner Diplomarbeit zu machen, entstand bei der Zeitungslektüre nach dem 11. September 2001. Über Wochen und Monate tauchte das Schlagwort ¿Antiamerikanismus¿ immer wieder in den Medien auf, wurde verwendet von und gegen recht unterschiedliche Personen und Gruppen verschiedener politischer Couleur, und war im Allgemeinen immer emotional besetzt. Ein Blick auf die Geschichte des Antiamerikanismus als politischem Kampfbegriff zeigt, dass diese Keule zur Diskreditierung politischer Gegner in der Geschichte…mehr

Produktbeschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung: Die Idee, die deutsche Variante des Antiamerikanismus zum Thema meiner Diplomarbeit zu machen, entstand bei der Zeitungslektüre nach dem 11. September 2001. Über Wochen und Monate tauchte das Schlagwort ¿Antiamerikanismus¿ immer wieder in den Medien auf, wurde verwendet von und gegen recht unterschiedliche Personen und Gruppen verschiedener politischer Couleur, und war im Allgemeinen immer emotional besetzt. Ein Blick auf die Geschichte des Antiamerikanismus als politischem Kampfbegriff zeigt, dass diese Keule zur Diskreditierung politischer Gegner in der Geschichte der Bundesrepublik ursprünglich in rechten Händen war, inzwischen aber auch mit links bedient wird und gegen fast alles und jeden eingesetzt werden kann. Was sich aber genau hinter diesem Label verbirgt und welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit von Antiamerikanismus gesprochen werden kann, darüber ist man sich auch in der Fachwelt relativ uneins. Als Arbeitsdefinition gilt hier die generelle Ablehnung von etwas, weil es der Betrachter individuell als typisch amerikanisch identifiziert. Diese Ablehnung kann in der Regel den Bereichen Politik oder Kultur zugeordnet werden. Wichtig ist, dass mit zunehmender Emotionalisierung und Negativkategorisierung die Sachkritik verlassen wird und Kritiker mit verstärkter Übernahme von Vorurteilen in die habituelle Ablehnung ¿Amerikas¿ abrutschen. Ein Blick auf die Erkenntnisse aus Vorurteils- und Stereotypenforschung liefert das theoretische Gerüst, mit dessen Hilfe das Phänomen des deutschen Antiamerikanismus interpretiert wird. In einer historischen Analyse wird untersucht, warum ausgerechnet die Vereinigten Staaten von Amerika so anregend für den Aufbau von Vorurteilen in deutschen Köpfen sind. Als regelrechte Provokation wird bis heute das amerikanische Selbstverständnis aufgefasst, das einer akribischen Gegenüberstellung mit der ¿Realpolitik¿ in den Augen vieler Kritiker nicht standhält. Der daraus entstehende ¿Entlarvungsdiskurs¿ ist dann auch typisch für das Jahr nach dem 11. September 2001. Eine Untersuchung der gängigsten Themen ergab, dass besonders auf die Gegensatzpaare ¿Recht/Macht¿ und ¿Moral/Interessen¿ zurückgegriffen wird. Überraschenderweise ähneln sich Argumentationsmuster und Stereotype in den deutschen Qualitätsmedien trotz unterschiedlichen politischen Affinitäten sehr, aber auch die (vom Verfassungsschutz beobachteten) Publikationen an den rechts und links ausfransenden Rändern des politischen [...]

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