Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (Fakultät Soziale Arbeit), Veranstaltung: Erziehung und Bildung, Sprache: Deutsch, Abstract: Kein Terminus zieht sich durch die historischen sowie gegenwärtigen Diskussionen über Erziehung, Pädagogik und ähnlichen Feldern wie der Begriff Autorität und wird dabei zugleich so sehr kontrovers verwendet. Die alten Römer unterschieden zwischen auctoritas und potestas, also zwischen Autorität und Macht. J. J. Rousseau postulierte 1762 für eine bestimmte Entwicklungsphase des Kindes die freie Entfaltung ohne Zwänge und regulierende Eingriffe der Erwachsenen. Mit der aufkommenden Pädagogik vom Kinde aus, welche Rousseaus Ideen aufnahmen, eigen interpretierten und umzusetzen versuchten, entstand in den 20er-Jahren des 20. Jahrhundert die Internatsschule Summerhill in England, die auf das private und individuelle Glück der Kinder, Lust- und Triebbejahung, auch der sexuelle Triebbejahung und auf jeglichen Verzicht von Zwang und Macht seitens der Erwachsenen zielte. Für die BRD entflammte in den späten 60er und den 70er-Jahren Fragen über Autorität und autoritäre Strukturen erneut, die ihren Ursprung in den Studentenbewegungen der 68er-Jahre fanden. Antworten auf diese Fragen scheinen heute, neben anderen, die damalige und immer noch gültige Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am 29.07.1968, dass ein Kind ebenfalls Träger von Grundrechten ist. Sowie „ein ausgebautes, differenziertes fachlich strukturiertes System von Erziehungshilfen“ im Kontext der Entwicklung einer lebensweltorientierten Sozialen Arbeit nach dem achten Jugendbericht 19906 oder die Tendenz hin zu demokratischeren Erziehungspraktiken. [...]