Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Filmwissenschaft, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: „Ich finde es ziemlich komisch, dass man versucht, Delphine zu erforschen und ihre Sprache zu verstehen. Man sieht da einen Typen mit Millionen von Dollars an Computer - Equipment, und sie versuchen zu entschlüsseln, was die Delphine sagen. In der Zwischenzeit taucht ein Delphin auf und sagt auf Englisch:’ Ich will Fische.’ Sie lernen mühelos unsere Sprache, deshalb finde ich das seltsam. Wir suchen an den falschen Stellen nach Antworten.“ In diesem Zitat von Jim Jarmusch spiegelt sich die etwas skurrile, humorvolle und irgendwie weltfremde Art seiner Filme wider. Er kam mit 17 nach New York um Literatur zu studieren, entdeckte seine Liebe zum Film in Paris und lebte diese nach seiner Rückkehr in den „Big Apple“ aus. Die Nähe zur literarischen Form und zur Musik sowie, dass er, als amerikanischer Regisseur, einen Gegenentwurf des typischen Hollywoodkinos darstellt und ein wichtiger Akteur des Independent – Kinos ist, sind Vorzüge, die ihn Auszeichnen. Mit „Stranger than paradise“ (1984) und „Down by Law“ (1986) wurde die Bezeichnung „American Independent Cinema“ zu einem gebräuchlichen Terminus und Jim Jarmusch zu einem (bis heute unabhängigen) „Star-Regisseur“ stilisiert, dessen Filme Kultcharakter erlangten. Sein Ehrgeiz besteht darin, eine neue kinematographische Sprache zu schaffen, die von dem Weltkino zwischen Japan und Europa sowie dem klassischen Hollywood geprägt ist: „Ich will eine Brücke zwischen diesen Polen finden, ohne eine Seite gegen die andere auszuspielen.“