Diplomarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir leben heutzutage in Zeiten, in denen die Migrationsbewegungen die Gesellschaften prägen und diese dauerhaft verändern. Vor allem die Fluchtbewegungen, die sich in den letzten Jahren ereigneten und weiterhin anhalten, stellen den Staat und die Gesellschaft vor große Herausforderungen, die es in den nächsten Jahren zu bewältigen gilt. Millionen von Menschen verlassen ihre Heimatländer und begeben sich auf eine gefährliche Reise, um sich und ihre Familien vor Krieg, Verfolgung und Armut zu schützen. Im Kontext der Auseinandersetzung mit der Einwanderung lässt es sich darüber hinaus nicht bestreiten, dass bestimmte Migrant_innengruppen in der heutigen Gesellschaft in besonderer Weise von negativen Einstellungen ihnen gegenüber betroffen sind. Zu dieser Gruppe gehören auch Menschen muslimischen Glaubens, worunter ein großer Teil der in den letzten Jahren in die Bundesrepublik geflüchteten Menschen fällt. Die Rassismuserfahrungen, denen Migrant_innen in Deutschland ausgesetzt sind werden in der heutigen Gesellschaft angezweifelt, minimiert oder sogar ganz ignoriert. Begünstigend wirkt hierbei die Tatsache, dass die rassistischen Einstellungen und Denkweisen nicht nur in extremen Formen zum Ausdruck kommen, sondern sich oft auf subtile und verdeckte Weise äußern und somit schwer zu erkennen und leicht zu dementieren sind. Viele Untersuchungen belegen jedoch, dass der muslimischen Bevölkerung in Deutschland oft mit hartnäckigen Ressentiments begegnet wird. Es kann mittlerweile in diesem Zusammenhang über einen Rassismus gesprochen werden, genauer gesagt über den ,antimuslimischen Rassismus', welcher für die in den letzten Jahren nach Deutschland zugezogenen Menschen oftmals ein Leben zwischen Abwertung, Ausgrenzung und Verwehrung des Zugangs zu unzähligen Ressourcen bedeutet. Das Leben der Betroffenen wird dementsprechend von solchen Erfahrungen sehr stark beeinflusst. Zu bedauern ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der Fokus der Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus bisher überwiegend auf den Menschen lag, die diskriminierende Praktiken vollziehen und nicht auf denen, die von ihnen betroffen sind. Dementsprechend mangelt es an Forschungsarbeiten, die den Rassismus aus der Perspektive der subjektiven Erfahrungen, Deut-, Handlungs- und den Umgangsweisen untersuchen. Dies gilt auch insbesondere für die Erfahrungen von Geflüchteten, denen das Interesse dieser Arbeit zukommt.
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