Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Altertumswissenschaft), Veranstaltung: Die Stadt in der Spätantike, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum jemandem, verfüge er auch über eine gute Allgemeinbildung, dürfte die Stadt Antakya bekannt sein. Das sollte auch nicht verwundern, handelt es sich doch hierbei um eine in der südlichen Türkei, an der Grenze zu Syrien gelegene Menschensiedlung mit gerade einmal 109.000 Einwohnern. Doch blickt man nicht im gegenwärtigen Zustande auf die Stadt, sondern verlagert den Blickpunkt auf die Vergangenheit dieses Ortes, so kann man seiner, wenn auch längst vergangenen Bedeutung gewahr werden. Unter dem Namen Antiocheia oder lateinisch Antiochia erlangte er in der Antike und besonders in der Spätantike eine im Römischen Reich herausragende Stellung und gehörte neben Rom, Konstantinopel und Alexandria zu den größten und bedeutendsten Städten des Reiches. Schon früh wurde Antiocheia ein wichtiges Zentrum christlicher Religion, war Bischofssitz und Konzilort. Günstig, nämlich keine 30 Kilometer vom Mittelmeer entfernt und sich südwestlich an einen Fluss, den Orontes, anschließend, gelegen, behielt Antiocheia sein typisch spätantikes Stadtbild bis ins 6. Jahrhundert hinein. Während die Städte im Weströmischen Reich viel früher von den Auflösungserscheinungen des einstigen Imperiums und dessen Folgen betroffen waren und ihr ehemals klassisches Stadtbild verloren oder wandelten, bestand Antiocheia, wie die Städte des Oströmischen Reiches im Allgemeinen, in seiner Erscheinung einer spätantiken Siedlung lange Zeit weiter fort. Das nunmehr Byzantinische Reich vermochte es dem Zerfall seiner Strukturen und Ordnung länger standzuhalten. So lässt sich anhand der spätantiken Entwicklung Antiocheias exemplarisch nachvollziehen, wie das spätantike Erbe überlebte, aber letztlich ebenso seine Bedeutung verlor, wie im Westen. In der ersten Hälfte des 6. Jahrhundert führten schließlich verheerende Naturkatastrophen und der Einfall eines feindlichen Volkes zur völligen Zerstörung der Stadt. Aber nicht nur die Bauten fielen dieser Zeit zum Opfer, sondern auch die vielen Menschen, die in ihnen lebten. Endet die, ihre Stadtgeschichte, zumindest die spätantike, also hier, verlor sie endgültig ihre klassische Prägung oder ist es nur eine andere Art der Existenz, die die Metropole nun erwartete?
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