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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 6,0 (Schweiz), Universität Bern (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Wut, Zorn, Empörung. Literarische Beiträge zur modernen Erregung vom 17. bis ins 19. Jh., Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht Achim von Arnims "Isabella von Ägypten, Kaiser Karl des Fünften erste Jugendliebe" aus dem Jahr 1812 unter emotionspsychologischen Gesichtspunkten, insbesondere in Bezug auf die Evokation negativer Emotionen und den literarischen Antisemitismus. Arnims Werk nutzt pejorative und positive…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 6,0 (Schweiz), Universität Bern (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Wut, Zorn, Empörung. Literarische Beiträge zur modernen Erregung vom 17. bis ins 19. Jh., Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht Achim von Arnims "Isabella von Ägypten, Kaiser Karl des Fünften erste Jugendliebe" aus dem Jahr 1812 unter emotionspsychologischen Gesichtspunkten, insbesondere in Bezug auf die Evokation negativer Emotionen und den literarischen Antisemitismus. Arnims Werk nutzt pejorative und positive Markierungen der Figuren, um beim Rezipienten gezielt Emotionen zu erzeugen und so antisemitische Kognitionen zu fördern. Die Analyse zeigt, wie Arnim fremde Emotionskulturen kollidieren lässt und wie die jüdisch markierten Figuren negative Emotionen beim Leser hervorrufen, während die Zigeunerinnen und Zigeuner positiv besetzt sind. Diese emotionale Dichotomie dient der Konstruktion einer homogenen deutschen Identität, die alles Jüdische ausschließt. Im Kontext des wachsenden Verlangens nach kollektiver Identität fungiert "Isabella von Ägypten" als identitätsstiftendes Programm. Arnim bedient sich diverser Emotionalisierungsstrategien, um Figuren je nach kultureller Zugehörigkeit Emotionen zuzuschreiben und den Leser affektiv zu beeinflussen. Zentrale Forschungsfragen sind: Aus welchen Konstituenten setzt sich die Emotionsevokation beim Leser zusammen? Welches Induktionspotential negativer Emotionen wohnt dem Ressentiment als kognitive Disposition inne? Welche Emotionen durchlebt die Figur Isabella und wie wirkt dies auf das Publikum? Wie werden binär angelegte Gesellschaften zur Kontrastierung genutzt? Welche Fluktuationen bzw. Ambivalenzen lassen sich in den Figurenkonzeptualisierungen systemtheoretisch beobachten? Die bisherige Forschung hat Arnims Werk hauptsächlich im Hinblick auf dessen antisemitisches Mobilisierungspotential und poetische Allegorien untersucht. Diese Arbeit geht einen Schritt weiter, indem sie sozial- und kognitionspsychologische Überlegungen einbezieht und zeigt, wie Isabella durch ihre negativen Emotionen und die sakrale Auratisierung zur deutschen Identifikationsfigur wird, während das Jüdische eine strategische Degradierung erfährt.
Autorenporträt
Studium der Germanistik, Klinischen Psychologie, Italienischen Literaturwissenschaft und Erziehungswissenschaft an der Universität Bern (Master of Arts). Kommunikationsmanager und Texter im Gesundheitswesen. Geboren 1995