Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Angewandte Ethik), Veranstaltung: Texte zur Umwelt- und Naturethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit einigen Jahren wird der Fleischkonsum sowie der Umgang mit Tieren in immer breiteren Teilen der Gesellschaft thematisiert und kritisiert. Nicht zuletzt in der Debatte um den Klimawandel werden die Auswirkungen des Fleischkonsums kritisch begutachtet. Der Verzicht auf Fleisch oder sogar gänzlich auf tierische Produkte ist kein reines Phänomen von Subkulturen mehr, sondern erreicht zunehmend auch den gesellschaftlichen Mainstream. Die Motive des Verzichts sind dabei zweifellos äußerst verschieden: ethische Bedenken, Naturschutz oder schlicht die Erhaltung der eigenen Gesundheit - um einige Beispiele zu nennen. Auch in den Medien findet das Thema Vegetarismus/ Veganismus zunehmend Beachtung: Auf den privaten Fernsehsendern werden vegane Fleischalternativen diversen Tests unterzogen, zum Tolerance Day zeigt ein privater Sender einen Bericht über den sogenannten „Antitierbenutzungshof“ und diverse Zeitungen weisen regelmäßig auf die steigende Zahl prominenter Persönlichkeiten hin, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. In den meisten größeren Supermärkten ist es mittlerweile kein allzu großes Problem mehr Tofu, Seitan und andere Fleischalternativen zu kaufen und auch vegane Cafes und Gaststätten sind in vielen Städten zu finden. Beschäftigt man sich intensiver mit der Thematik, scheint vor allem die vegane Ernährungsweise oftmals unmittelbar mit dem Konzept des Antispeziesismus verknüpft zu sein und an dem australischen Philosophen Peter Singer kommt man in kaum einer Diskussion herum. Dabei bezieht Singer sich zum einen auf den Begriff Antispeziesismus und verleiht ihm andererseits durch den Wirbel um seine eigene Person erneuten Aufwind in der öffentlichen Wahrnehmung. Sowohl Singers Thesen, als auch der Begriff des Speziesismus scheinen mir äußerst folgenreich und nicht zuletzt problembehaftet. In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich daher zunächst den Begriffen Speziesismus und Antispeziesismus annähren. Anschließend werde ich expliziter auf Peter Singer eingehen. Speziell die Frage des Umgangs mit behinderten und neugeborenen Menschen ist äußerst umstritten und soll hier beleuchtet werden. Im Anschluss werde ich versuchen Singers Ansatz zu kritisieren und ihn mit der Position von Ernst Tugendhat in dessen Aufsatz „Wer sind alle?“ konfrontieren. Abschließend sollen die Ergebnisse meiner Betrachtungen noch einmal zusammengefasst werden.