Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,0, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: „Sie klauen wir die Raben, sind arbeitslos und ein Volk von ruhelosen Nomaden …“. Jeder von uns hat schon einmal diese oder ähnliche Aussagen über „Zigeuner“ gehört oder vielleicht sogar selber gemacht. Sie werden oft als „asozial“ bezeichnet, zugleich aber mit Lagerfeuerromantik, Musik und rassiger Schönheit in Verbindung gebracht. Man hört die widersprüchlichsten Vorurteile, von den unterschiedlichsten Menschen, in den verschiedensten Medien. Einem Freund hat seine Großmutter erzählt, dass die „Zigeuner“ durchs Dorf fahren um Kinder zu stehlen, Daniel Cohn-Bendit schreibt in der taz, dass Roma betteln, aggressiv handeln und zum Diebstahl neigen und im Kino erfährt man, dass man ihnen nicht trauen kann . Leben die „Zigeuner“ tatsächlich wie ein historischer, mysteriös anmutender Volksstamm unter uns in Deutschland und sind verstrickt in allerlei kriminelle Machenschaften oder muss man endlich abschied nehmen von den „Stereotypen“, die in den Köpfen unserer Gesellschaft so unreflektiert herumspuken. In meiner Hausarbeit möchte ich antiziganistische Vorurteile aufgreifen und ihre Entstehungsgeschichte verfolgen. Was steckt hinter dem Begriff „Antiziganismus“ und in welcher Form kommt er in Politik, Gesellschaft und Kultur zu tragen? Zudem soll die aktuelle Situation der Sinti und Roma betrachtet und Formen ihrer Interessenvertretung als Minderheit in der Bundesrepublik Deutschland aber auch international dargestellt werden.