Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Wilhelm II. stellte seinen Regierungsantritt feierlich zur Schau, indem er am 25. Juni 1888 den Reichstag eröffnete. Dieser Anlass sollte bildlich durch ein monumentales Gemälde festgehalten werden. Es war der Berliner Künstler Anton von Werner, der auf eine kaiserliche Anordnung hin „Die Eröffnung des Reichstages am 25. Juni 1888“ erschuf. Seine erste Farbskizze ist noch im gleichen Jahr wie das Ereignis selbst entstanden, während die Endfassung fünf Jahre später 1893 vollendet wurde. Beide Fassungen stellen das historische Ereignis als kaiserliches Hofzeremoniell mit repräsentativer Symbolik und Überhöhung Wilhelm II. dar. Sie sind der Inbegriff einer inszenierten Thronbesteigung und geben die Neigungen des Kaisers zu effektvollen Auftritten und zeremoniellen Reden beispielhaft wieder. Obwohl beide Gemälde eine augenscheinlich hohe Ähnlichkeit besitzen, so unterscheiden sie sich in ihren Gestaltungsmitteln. Die Arbeit versucht daher, die Unterschiede zu beleuchten und in Bezug auf den historischen Kontext zu analysieren. Dabei soll festgestellt werden, welchen Einfluss die Ereignisse in den Jahren zwischen der Vollendung beider Werke auf die gestalterischen Mittel nahmen. Für die folgende Arbeit wurden die wichtigsten Aspekte aus der Literatur übernommen, um zusammen mit intensiven Analysen einen umfassenden Vergleich von Farbskizze und Endfassung zu schaffen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Person Otto Fürst zu Bismarck, der den gravierendsten Unterschied in den Gemälden darstellt. Ein deutlich kürzeres Kapitel befasst sich mit der Darstellung Wilhelm II. sowie der weiteren Gestaltungsmittel, die das restliche Gemälde betreffen. In einem abschließenden Fazit findet eine Stellungnahme zur verwendeten Literatur statt.