Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,7, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die "Proklamierung des Deutschen Kaiserreiches" gilt als das Hauptwerk Anton von Werners (1843-1915). Es wurde tausendfach in Geschichtsschulbüchern abgebildet und gehörte in Deutschland für eine Epoche zu den bekanntesten Werken zeitgenössischer Kunst. Während von Werner, der eine zentrale Figur in der Kunst und Kunstpolitik des Deutschen Kaiserreichs war, nach 1915 in Vergessenheit geriet und sein Werk als unzeitgemäß eingestuft wurde, ist die "Kaiserproklamation" als Ereignisbild, das einen bedeutenden Vorgang der deutschen Geschichte aus Sicht eines zeitgenössischen Malers zeigt, noch lange in der Funktion als "historisches Dokument" präsent geblieben. Von Werner war während der Proklamation in Versailles anwesend und hielt in den folgenden Jahren den Gründungsakt des Deutschen Kaiserreiches in drei Fassungen fest, die sich wesentlich unterscheiden. In der vorliegenden Arbeit werden die drei Fassungen jeweils unter Einbezug ihrer Entstehungsgeschichte analysiert. Im Fokus steht die Frage, in welchem Maß die kompositorischen Unterschiede die Bildaussage verändern, und wie sich das Verhältnis von Wahrheit und Ideologie in den Gemälden darstellt. Mit anderen Worten: Wie gehen die drei Fassungen der Kaiserproklamation mit der Wirklichkeit um, und wie wird dem Betrachter vermittelt, dass die Gemälde angeblich "Realität" darstellen. Abschließend wird diskutiert, inwieweit sich Anton von Werners Kaiserproklamation als "historische Quelle" einstufen lässt und welche Bedeutung Bildern in der historisch-politischen Bildung zukommt.
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