Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,3, Hochschule Reutlingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der Harmonisierung der Rechnungslegung innerhalb der Europäischen Union (EU) befindet sich das europäische Bilanzrecht und damit auch die nationalen Rechnungslegungssysteme zurzeit in einem tiefgreifenden Wandel. Mit der Verabschiedung der IAS- Verordnung vom 19.7.2002, die kapitalmarktorientierte Unternehmen ab dem Jahr 2005 dazu verpflichtet, ihren Konzernabschluss nach den IAS/ IFRS aufzustellen, empfiehlt die Kommission den Mitgliedsstaaten, die Anwendung von IAS/ IFRS für Konzernabschlüsse nicht börsennotierter Mutterunternehmen sowie die Übernahme der IAS/ IFRS- Anwendung für Jahresabschlüsse zu ermöglichen. Dies erfolgte in Deutschland beispielsweise durch das im November 2004 verabschiedete Bilanzrechtsreformgesetz. Dabei verbleibt zumindest vorerst die Verpflichtung zur Erstellung eines HGB- Jahresabschlusses als Ausschüttungsbemessungsgrundlage und als Ausgangspunkt der steuerlichen Gewinnermittlung. Neben kapitalmarktorientierten Unternehmen könnte auch bei mittelständischen Unternehmen ein breites Interesse an der Erstellung eines Jahresabschlusses nach IAS/ IFRS bestehen, da eine Übernahme der internationalen Rechnungslegungsgrundsätze aufgrund der größeren Transparenz zu besseren Kreditkonditionen führen und die internationale Akzeptanz verbessern könnte. Ergänzend zur IAS- Verordnung wurden die 4. und 7. EG- Richtlinie, wenn auch nur eingeschränkt, an die IAS/ IFRS angepasst, um bestehende Unstimmigkeiten zwischen den Rechnungslegungsrichtlinien und IAS/ IFRS zu beseitigen. Ein mögliches Vordringen von IAS/ IFRS bis in die Jahresabschlüsse wirft die Frage auf, wie dadurch die steuerliche Gewinnermittlung beeinflusst wird und ob, wie es in den meisten Ländern Europas üblich ist, die Maßgeblichkeit der Handelsbilanz zur steuerlichen Gewinnermittlung beibehalten werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, in wie weit sich die Anwendung internationaler Rechnungslegungsgrundsätze auf die steuerliche Gewinnermittlung auswirken könnte. Aufgrund des vorgeschriebenen Umfangs beschränkt sich diese Seminararbeit auf die Länder Deutschland und Großbritannien. Zunächst wird das Verhältnis zwischen Handels- und Steuerbilanz erläutert und die wesentlichen Unterschiede zwischen Handels- und Steuerrecht und IAS/ IFRS anhand eines Vergleichs der allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze herausgearbeitet.
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