"Fuer die Philosophen leben wir in einer Welt, die man durch langatmige Reden verständlich machen muss. Fuer ein Universum aus zwei Saetzen hat keiner von ihnen Verwendung." (Pragmatist William James) Philosophie ist eher eine Reflexionskunst als eine Wissenschaft. Der Zustand der akademischen Universitätsphilosophie hierzulande ist seit etwa einem halben Jahrhundert beklagenswert und geht mit sprachanalytischem oder wissenschaftstheoretischem Kleinklein an den bildungsbürgerlichen Fragestellungen völlig vorbei. Wirkmächtige, an- und aufregende Köpfe wie Wittgenstein, Heidegger, Adorno, Jaspers oder Blumenberg sind nicht in Sicht. Naseweise Dampfdenker und Paradiesvögel beherrschen die populäre Talkshow-Szene. Es wird Zeit, um anspruchsvolle und paradigmatisch neuartige Wege zu finden zwischen belangloser gewordenen Uni-Denkspezialisten und öffentlichen Sinnier-Shops. Die vorliegende Schrift versucht, Fachdenker wie Laiengrübler zu interessieren für ungewohnte Anknüpfungspunkte bei den moralistischen Traditionen Europas seit dem 17. Jahrhundert. Philosophie ist Liebe zum Witz an der Ur-Sache. Der Aphorismus als philosophische Form ist tendenziell kurz(weilig), geistreich, vieldeutig pointiert, paradox, analytisch und anschaulich zugleich, voll unauflösbarer Spannung zwischen Sinnlichkeit und Sinn, Gefühl und Gedanke, Bild und Begriff ... Der linguistic turn der Philosophie ist tot(geritten), es lebe der aphoristic turn - in dem der linguistic turn auch erst ganz zu sich kommt! Vom selben Autor siehe : 'Aphorismus - philosophischer Gehalt in literarischer Gestalt', 2019 'Neuer Cherubinischer Wandersmann - Laienbrevier voll himmlischer Spruchweisheit', 2021 'Sind Physik, Musik und Mystik die Ethik der mathematischen Logik?', 2020 'Objektivitaet durch Subjektivitaet oder umgekehrt?', Epistemologie, 2000
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