Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Aufgabe der vorliegenden Diplomarbeit soll darin bestehen, dem Streit um die eschatologische Vorstellung der Apokatastasis panton nachzugehen und zu einem eigenen Antwortversuch zu gelangen. Muss die Vollendung „zweipolig“ gedacht werden: als Aufteilung der Menschheit in eine Gruppe ewig Glücklicher und in eine andere Gruppe, die auf Grund ihrer Freiheitsentscheidung ewig unglücklich sein wird? Oder gibt es eine übergreifende Perspektive, in der diese Aufteilung noch von einer universalen Hoffnung überholt wird? Folgt man den Bedingungen für Glaubenswahrheiten im Römischen Katholizismus, so müssen Schrift, Tradition und das Lehramt befragt werden. Aus diesem Grund werden in der Arbeit Teile der Tradition, anschließend der exegetische Befund und schließlich die heutigen lehramtlichen Auffassung Hinzu kommen weitere allgemeine pastorale Argumentationen. Wie verhält sich die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden und Hoffenden zu all jenen, die nicht glauben und nicht hoffen? Oder anders glauben und hoffen? Oder vielfach die christlichen Gebote gebrochen haben? Können, dürfen Christen diese Unterschiede einfach hinnehmen? Oder gibt es keine Unterschiede zwischen „Nicht-Christen“ und „Christen“? Sind die „Glaubenden“ und „Nicht-Glaubenden“ in einen Zukunftsplan Gottes integriert und bietet sich ihnen eine gemeinsame Perspektive? Grundsätzlich müssen alle Religionen, die Erlösung versprechen, die Frage beantworten, wer in den Genuss ihrer Verheißungen kommt und wer von ihnen ausgeschlossen wird. Für die einen ist Erlösung an die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk oder Stand gebunden, andere schließen einzelne Geschlechter oder Berufe aus, fast alle verlangen die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen, ethischer Qualifikationen, Gesetzesbefolgung oder Tugendübungen. Eine von diesen Voraussetzungen losgelöste Alternative bietet die altkirchliche Vorstellung der Allversöhnung (griech. Apokatastasis panton). Deren Hauptaussage ist, dass nichts und niemand letzten Endes von Gottes Heil ausgeschlossen bleibe. Dies erscheint für die Allversöhner seit jeher als Konsequenz der Universalität der Erlösung, die Jesus Christus nicht nur seinen Getreuen, sondern „für alle“ gebracht habe.