Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Archäologie, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Winckelmann Institut), Veranstaltung: Archäologische Denkmäler zum Kaiserkult, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ara Pacis ist vielleicht das herausragende Zeugnis der Baukunst augusteischer Zeit. Über diesen Tempel wurde viel geschrieben und ebenso vielfältig waren die Interpretationen. Das ging soweit, daß Stefan Weinstock gar bestritt, daß es sich bei dem Objekt um die, bei Augustus erwähnte, Ara Pacis handelt. Wie unterschiedlich man Bildprogramm und Tempel interpretieren kann, ohne irgendwelche sachlichen Fehler zu machen, zeigt, wie wichtig die Betrachtung des Kontextes bei der Ara Pacis ist. Die Umstände des Baus, also der historische Rahmen, die Quellen und der archäologische Befund sollen dementsprechend beleuchtet werden. Auf dieser Basis möchte ich versuchen, eine plausible Interpretation zu finden. Daneben widmet sich die Arbeit vor allem der Wirkung, die der Tempel im Imperium hatte. Ich möchte versuchen zu zeigen, daß mit der Errichtung des Heiligtums in dieser Form ein bestimmtes Ziel verfolgt wurde. Augustus hat hier, wie z. B. auch am Mars Ultor Tempel, seine Vorstellung von der Verehrung seiner Person der Öffentlichkeit präsentiert. Er legte im Bildprogramm der Ara Pacis fest, mit welchen Göttern er in Verbindung gebracht werden wollte und mit welchen Bildformeln diese darzustellen waren. Ich glaube nicht an einen Zufall, wenn in der Folge dieses Baues die für das Bildprogramm an der Ara Pacis herangezogenen Gottheiten eine stärkere Betonung auch in den Provinzen erfahren haben. Einige Beispiele sollen kurz vorgestellt werden. Wie groß und konstant der Einfluß dieses Bauwerkes war, zeigt sich noch fast 100 Jahre später, wie ich anhand eines Altar aus Karthago zeigen möchte, der für die gens Augusta errichtet wurde. Offensichtlich wurde hier das Bildprogramm der Ara Pacis expressis Verbis übernommen.