Alwine, eine Psychiaterin, hütet über die Osterferien das neubezogene Reihenhaus der Tochterfamilie in einer fremden Großstadt, allein, ohne ihren Partner. Sie erwartet qualvolle leere Tage. Doch unfreiwillig wird sie in die Konflikte der Nachbarn verwickelt und erfährt dabei nochmals ihre Lebendigkeit. Erinnerungsbilder aus ihrer persönlichen Vergangenheit von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart steigen auf und fügen sich arabeskenartig zusammen mit den verinnerlichten Mythen zu einer durchgehenden Melodie, ihr Leben wird dem Leser episodisch erfahrbar. Es werden jedoch nicht nur die persönlichen Dramen der alternden Alwine erkundet, sondern auch die allgemeinen Fragen nach Identität, Vergänglichkeit und Schuld in der moderne Gesellschaft Europas. Besonders thematisiert werden die inneren psychischen Folgen von Krieg, heute wieder hochaktuell. Die Herausforderung, während der >Zeitenwende< mit der globalen Unsicherheit umgehen zu müssen und dennoch Zuversicht zu finden, spiegelt sich in der Erzählstruktur wider. Dieser fesselnde Roman lädt den Leser ein, sich mit den universellen Themen des Lebens auseinanderzusetzen, während er Alwines transformative Reise der Selbstentdeckung durch Trauer und Hoffnung verfolgt.
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