Der Migrationsforscher und Sozialarbeiter Ralph Ghadban stammt aus dem Libanon und lebt seit 1972 in Deutschland. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den libanesisch-kurdischen Großfamilien in Berlin, Frankfurt, Essen und Bremen, den sog. Clans, welche mit Drogenhandel, Schutzgelderpressung,
Prostitution, Diebstahl und Geldwäsche ihr Einkommen bestreiten. Die libanesische Migration nach…mehrDer Migrationsforscher und Sozialarbeiter Ralph Ghadban stammt aus dem Libanon und lebt seit 1972 in Deutschland. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den libanesisch-kurdischen Großfamilien in Berlin, Frankfurt, Essen und Bremen, den sog. Clans, welche mit Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Prostitution, Diebstahl und Geldwäsche ihr Einkommen bestreiten. Die libanesische Migration nach Deutschland erfolgte, ausgelöst durch den Bürgerkrieg, bereits in den 70er-Jahren. Nun, einige Generationen später, sind aus einzelnen Familien regelrechte "Parallelgesellschaften" erwachsen, die sich dem Zugriff des deutschen Rechtsstaates immer mehr entziehen, aber nichtsdestotrotz gern dessen Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Was tun? Das fragt sich nicht nur der Autor, sondern auch die Bundesrepublik. Justiz und Polizei bedürfen laut Ghadban mehr Personal, auch der Multikulturalismus müsse hinterfragt werden. Somit müssten auch alle Bundesländer in Fragen der Clans und der zunehmenden No-go-Areas in den Großstädten zusammenarbeiten, was aber nicht der Fall ist.
Mich hat dieses ehrliche und vor allem sachlich geschriebene Buch zutiefst erschüttert. Der detaillierte Einblick in die kleinteiligen Clanstrukturen stimmt mehr als nachdenklich. Und man fragt sich: Warum unternimmt niemand etwas? Die Schonfrist für kriminelle Migranten und das allzu breit ausgelegte, oft nachsichtige Multikulti sollte m. E. im Falle dieser arabischen Großfamilien, die sich nur nach eigenen Gesetzen (Scharia) und veralteten Geschlechter- und Moralvorstellungen (Patrilinearität, Zwangsehe...) richten, stärker hinterfragt werden. Ein demokratischer Rechtsstaat kann einfach nicht tatenlos zusehen, wie er Stück für Stück unterwandert und manipuliert wird.
Einzig die ausschweifenden Erläuterungen zur Stammeskultur und Herausbildung der Mhallami-Kurden am Buchanfang zogen sich beim Lesen etwas. Vor allem das letzte Drittel mit seinen brandaktuellen Erfahrungsberichten wie Lösungsvorschlägen empfand ich als aufschlussreich.
FAZIT
Ein schonungslos offener Statusbericht, der zum sofortigen Handeln aufruft und damit vor allem von Politikern gelesen werden sollte.