Seit dem frühen 20.Jahrhundert setzten sich Feministinnen für die Berufsberatung von Mädchen und Frauen ein. Sie riefen entsprechende Beratungsstellen ins Leben, verfassten Ratgeber und unterstützten junge Frauen bei ihrer Berufswahl. Viele Berufsberaterinnen waren politisch aktiv. Das Buch von Céline Angehrn zeigt, dass die im 20.Jahrhundert entstandene Berufsberatung im Wesentlichen ein Produkt feministischen Engagements ist und dass das feministische Denken und Handeln sich - neben anderen Themen wie dem Stimm- und Wahlrecht - immer auch um Fragen der Arbeit und des Berufs drehte. So vielfältig wie sich die feministische Bewegung gestaltete, so verschieden waren die Ziele, die die Feministinnen im Verlauf des Jahrhunderts in der Berufsfrage verfolgten: Teils ging es ihnen um die Partizipation von Frauen an der Berufsgesellschaft, teils forderten sie nach sozialer Schicht di﬿erenzierte Frauenberufe, teils arbeiteten sie auf die Gleichstellung der Geschlechter hin. Arbeit am Beruf ö﬿net den Blick für die Vielgestaltigkeit vergangener Feminismen und regt dazu an, diese für die Gegenwart fruchtbar zu machen.
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