Prinzipiell hat mir die Idee einer fiktiven Talkshow-Runde sehr gut gefallen:
„Wir fragen unter anderem: Würde Aristoteles es für gerecht halten, wenn Langzeitarbeitslose auf offene Stellen außerhalb ihres angestammten Berufsbereichs vermittelt würden? Was würde Immanuel Kant meinen, wenn ein
Mensch verzweifelt ist, weil er sich im falschen Beruf eingesperrt fühlt und um die Förderung einer…mehrPrinzipiell hat mir die Idee einer fiktiven Talkshow-Runde sehr gut gefallen:
„Wir fragen unter anderem: Würde Aristoteles es für gerecht halten, wenn Langzeitarbeitslose auf offene Stellen außerhalb ihres angestammten Berufsbereichs vermittelt würden? Was würde Immanuel Kant meinen, wenn ein Mensch verzweifelt ist, weil er sich im falschen Beruf eingesperrt fühlt und um die Förderung einer Umschulung ansucht? Hat die Allgemeinheit vor dem Hintergrund des kategorischen Imperativs die Pflicht zu helfen? Wäre der amerikanische Philosoph John Rawls einverstanden, wenn Arbeitslose in Jobs vermittelt würden, in denen sie nur mehr halb so viel verdienten wie zuvor? Was würde er zur schlechten Entlohnung von angeblich moralisch hoch angesehenen Berufen wie der Krankenpflege sagen? Würde er sein berühmtes Differenzierungsprinzip verletzt sehen?“ (S. 15)
Aber ich musste leider feststellen, dass mir diese philosophisch-theoretischen Gedankenspiele, dann auf Dauer doch zu „anstrengend“ wurden. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass andern Lesern dieses sehr viel besser zusagen würde.
Davon abgesehen jedoch fand ich dieses Sachbuch sehr innovativ.
Denn die Autoren stellen wirklich sehr interessante Überlegungen an und beleuchten (System-)Zustände und die (Lebens- bzw. Arbeits-)Situation von Menschen in einem, für mich gänzlich, neuen Licht.
Und diese Überlegungen sind es, meiner Meinung nach, auf jeden Fall wert in die öffentliche Diskussion getragen zu werden.