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Erich Fromms sozialpsychologische Untersuchung über "Arbeiter und Angestellte am Vorabend des Dritten Reiches" ist etwas ganz Besonderes: Entstanden 1930 als Untersuchung des Instituts für Sozialforschung, stellt sie die erste empirische Untersuchung über den Unterschied zwischen politischem Bekenntnis und charakterlicher Einstellung dar. Die psychoanalytische Untersuchung richtete sich an sich links bekennende Probanden. Fromm wollte herausfinden, ob deren revolutionäre Meinungsbekundungen auch mit einer entsprechenden unbewussten Einstellung der Persönlichkeit übereinstimmt. Das Ergebnis war…mehr

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Produktbeschreibung
Erich Fromms sozialpsychologische Untersuchung über "Arbeiter und Angestellte am Vorabend des Dritten Reiches" ist etwas ganz Besonderes: Entstanden 1930 als Untersuchung des Instituts für Sozialforschung, stellt sie die erste empirische Untersuchung über den Unterschied zwischen politischem Bekenntnis und charakterlicher Einstellung dar. Die psychoanalytische Untersuchung richtete sich an sich links bekennende Probanden. Fromm wollte herausfinden, ob deren revolutionäre Meinungsbekundungen auch mit einer entsprechenden unbewussten Einstellung der Persönlichkeit übereinstimmt. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur bei 15 Prozent der Untersuchten stimmte die bewusste Meinung mit den unbewussten Einstellungen überein. Bei einem erheblichen Prozentsatz fand Fromm sogar eine autoritäre Grundstrebung. Bereits Mitte der Dreißiger Jahre verstand Fromm den Erfolg der Nationalsozialisten aus der zu geringen Widerstandskraft der deutschen Arbeiterschaft heraus, wie er sie in dieser Untersuchung ermittelt hatte. Noch in einer ganz anderen Hinsicht ist die Arbeiter- und Angestelltenerhebung von unschätzbarem Wert. Die genaue Erfassung der Antworten von Hunderten von Probanden gibt einen Einblick in die deutsche Gesellschaft um 1930, der einmalig ist: Welche Anschauungen die Menschen zu Fragen der Politik, der Kunst, des Geschmacks, der Moral, der Mode, der Genderfrage, der Erziehung usw. hatten, wie sie sich ihre Wohnungen einrichteten und welche Lektüre sie bevorzugten. Aus dem Inhalt - Ziele und Methoden der Untersuchung - Die soziale und politische Situation der Befragten - Auswertungen zum Beispiel zu Fragen wie: - Wer war nach Ihrer Meinung an der Inflation schuld? - Welche Menschen halten Sie für die größten Persönlichkeiten in der Geschichte? - Gefällt Ihnen die heutige Frauenmode? - Halten Sie es für richtig, dass die Frauen einen Beruf ausüben? - Glauben Sie, dass man bei der Erziehung der Kinder ganz ohne Prügel auskommt? - Wie stehen Sie zur Bestrafung der Abtreibung? - Wie würden Sie Ihr Geld anlegen, wenn Sie Vermögen hätten? - Persönlichkeitstypen und politische Haltungen - Autoritäre, radikale und rebellische Haltungen

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Autorenporträt
Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ähnlich denken, fühlen und handeln lässt. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritären Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten "Frankfurter Schule" um Max Horkheimer. 1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch "Die Furcht vor der Freiheit" weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch "Die Kunst des Liebens" schrieb, sondern auch das Buch "Wege aus einer kranken Gesellschaft". Immer stärker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch "Haben oder Sein". In ihm resümierte Fromm seine Erkenntnisse über die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. März 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.