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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die „Goldenen Zwanziger“ der Weimarer Republik gelten nicht allein als Inbegriff eines willkommenen wirtschaftlichen Aufschwungs, sondern werden vor allem auch mit der Ausbildung einer blühenden Kultur- und Kunstszene verbunden: Sie bot Raum für Künstler wie Paul Klee und Otto Dix, die Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich gelangte zu internationalem Ruhm, Jazzklubs standen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die „Goldenen Zwanziger“ der Weimarer Republik gelten nicht allein als Inbegriff eines willkommenen wirtschaftlichen Aufschwungs, sondern werden vor allem auch mit der Ausbildung einer blühenden Kultur- und Kunstszene verbunden: Sie bot Raum für Künstler wie Paul Klee und Otto Dix, die Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich gelangte zu internationalem Ruhm, Jazzklubs standen sinnbildlich für eine neue Vergnügungskultur und die neue Mode sorgte in konservativen Kreisen für Empörung. Bei dieser Betrachtung wird jedoch außer Acht gelassen, dass die „Goldenen Zwanziger“, wie sie Teil der deutschen Erinnerungskultur sind, keinesfalls alle Gesellschaftsschichten umfassten, denn sie waren vorrangig dem wohlhabenderen Bürgertum vorenthalten, dem es finanziell auch möglich war, an diesem neuen, reichen Kulturleben teilzuhaben. Ganz anders gestaltete sich die Kultur der weniger wohlhabenden Bevölkerungsschichten, insbesondere jene der Gruppe, die sich selbst als Arbeiterklasse definierte. Sozial wie wirtschaftlich von den wohlhabenderen Schichten getrennt, entwickelte sich bereits vor dem 1. Weltkrieg eine gewisse proletarische Kultur, welche sich über ihre Arbeit und ihren sozialen Stand definierte. Mit der Unterzeichnung des Stinnes-Legien-Abkommens im Jahre 1918 und der damit einhergehenden Einführung des 8-Stunden-Arbeitstages war den Arbeitern nun auch eine gewisse Freizeit zugesichert, welche sie mit unterschiedlichen Aktivitäten selbst gestalten konnten. Hier setzten die unzähligen Vereine und Organisationen der sogenannten „Arbeiterkulturbewegung“ an, welche nahezu jeden Aspekt des kulturellen Lebens der Arbeiter abdeckten: Von Tourismusverbänden bis hin zu Sängervereinen und von Bildungseinrichtungen bis hin zu Theatergruppen war alles vorhanden. Doch welchen Zweck erfüllte diese „Arbeiterkulturbewegung“ und welche Ziele hatte sie sich gesetzt, dass sie sich derart vielfältig gestaltete und sämtliche Interessengebiete der Arbeiterschaft abzudecken versuchte? Warum organisierte man sich in eigenen Vereinen und Verbänden, statt über bürgerliche Organisationen den Anschluss an die als sozial überlegen empfundenen Bevölkerungsschichten zu suchen?