Während meiner 3-jährigen kaufmännischen Lehre führte ich ein Arbeitsbuch, mit wöchentlichen Berichten über meine Erfahrungen während der Lehrzeit, aber auch persönliche Gedanken und Schilderungen von Erlebnissen im Büro, in der Schule und auch im Alltag. Das Arbeitsbuch war weniger ein notwendiges Übel, sondern es wurde geführt, weil es sowohl dem Lehrling, seinen Eltern wie der Lehrfirma jederzeit genauen Aufschluss über den bisher durchgemachten Ausbildungsgang gab, weil wir bei Vergleich der Eintragungen früherer und späterer Jahre die Fortschritte der Ausbildung erkennen, weil selbst-gesammelte Erfahrungen, Kniffe und beruflich wertvolle Arbeiten durch Beschreibung und Skizze für alle Zeiten festgehalten werden, weil wir uns im Beschreiben, Darstellen und Skizzieren üben, und weil wir durch die regelmässigen Eintragungen zu pflichtbewussten Menschen werden. Dabei sind viele Aufsätze entstanden, die nach so vielen Jahren nicht nur viel Amüsantes beschreiben, sondern auch Arbeitstechniken und Bürogeräte, die den nachfolgenden Generationen unbekannt sind und die sie höchstens noch vom Hörensagen kennen. Nicht zuletzt auch die zeitkritischen Kommentare, die ich als junger Mensch, mitten in der von den sogenannten 68er-Jahren ausgelösten Umbruchstimmung, über Vorgesetzte, Schule und auch ganz allgemein geschrieben habe.
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