An vielen deutschen Universitätskliniken wurden zwischen 1939 und 1945 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt, so auch in Gießen. Flora Graefe fragt in ihrer exemplarischen Fallstudie nach Herkunft und Situation dieser Menschen sowie nach der Art ihrer Behandlung. Sie arbeiteten nicht nur als Küchen- und Hausmeisterhilfen oder in der Pflege, sondern gerieten auch in die Rolle von Patienten und konnten sogar zu Objekten von Forschung und Lehre werden. Graefe analysiert seltene Krankenhausakten und rekonstruiert persönliche Schicksale, wobei sie auch nach der Mitschuld der Ärzte an der Ermordung einzelner Patienten fragt.
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