In der Altenpflege ist viel Bewegung – nur irgendwie geht es nicht so recht voran. Dass uns der Pflegenotstand angesichts fehlender Fachkräfte in Deutschland früher oder später einholen wird, ist in der Fachwelt schon längst kein Geheimnis mehr. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht neue Statistiken und Zahlen zum Fachkräftemangel in der Pflege veröffentlicht werden. Expertenmeinungen zur Akademisierung der Pflegeausbildung, zum Lohn- und Leistungsniveau in der stationären Altenpflege oder zur Neuausrichtung der sozialen Pflegeversicherung bereichern die Diskussion zusätzlich. Mit Gesetzesänderungen, Beschäftigungsinitiativen und Imagekampagnen versucht die Politik der Problematik Herr zu werden. Gut ein halbes Jahr nach dem „Pflegejahr 2011“ lässt sich heute die berechtigte Frage stellen: Und nun? Nach der ambitioniert angekündigten Pflegereform steht auf der Habenseite eine leichte Beitragserhöhung in 2013, Leistungssteigerungen in den Pflegestufen, eine staatliche Förderung zur privaten Pflegevorsorge, dem sogenannten „Pflege-Bahr“ und die Überlegung die Pflegeausbildung zu reformieren. Die seit langem vorbereitete und geforderte Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffes, bleibt die Pflegereform jedoch weiterhin schuldig. In den Einrichtungen der stationären Altenpflege zeichnet sich abseits der politischen Sichtweise der Dinge ein einheitliches Stimmungsbild: Es ist bereits „5 nach 12“. Der Fachkräftemangel ist längst zur Realität geworden. Angesichts des steigenden Pflegebedarfs nehmen zunehmend mehr Einrichtungen ihr Glück selbst in die Hand und begeben sich auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften auf die ausländischen Arbeitsmärkte. In diesem Buch soll einerseits aufgezeigt werden, dass die stationäre Altenpflege aktuell unter einem Fachkräftemangel leidet und auch zukünftig verstärkt leiden wird. Weiterhin soll die Arbeitsmigration als eine geeignete Maßnahme vorgestellt werden, mit der dem Fachkräftemangel begegnet werden könnte. Zudem spielen die rechtlichen Vorschriften hinsichtlich der Anerkennung beruflicher Qualifikationen aus dem Ausland eine zentrale Rolle.