Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Evangelische Hochschule Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Als ich nun nach einem ansprechendem Thema für die vorliegende Diplomarbeit suchte, ließ ich mich von einem guten Bekannten inspirieren. Er behauptete mit einem Funken Stolz ein „Workaholic“ zu sein. Mit einer gewissen Ungläubigkeit beobachtete ich an ihm, wie viel er arbeitete und stellte ihm die Frage, wie es dazu kommt so viel zu arbeiten. Als antwort erhielt ich die scherzhaft gemeinte doch ernst zu nehmende Aussage, dass er mit seiner Arbeit „verheiratet“ sei und gerne mit seiner „Frau“ zusammen bliebe. Sein Privatleben kommt natürlich zu kurz und findet zwischen Tür und Angel statt. Als defizitär definierte er seinen Lebensumstand nicht, vielleicht weil er berufsbedingt soziale Kontakte zu pflegen hat und weil er wohl über den Alkohol Ablenkung gefunden hat. Den Alkoholismus bekam er vorerst mit Hilfe Dritter in den Griff, doch wurde dabei meiner Ansicht nach die Ursache „Arbeitssucht“ als eigentliches Problem entweder nicht erkannt oder nicht als nennenswert bestätigt. Nun stellt sich berechtigt die Frage, wie ich mich von solch einem Leid habe inspirieren lassen können. Die Antwort kann ich so spontan darauf geben, wie die Frage aufgekommen ist. Zum Einen will ich nicht mit einem Gefühl der Hilflosigkeit (bedingt durch meine Unwissenheit über die Arbeitssucht) zusehen müssen, wie mein guter Bekannter sich arbeitsunfähig oder in den Tod arbeitet. Ich will begreifen, was unter Arbeitssucht zu verstehen ist, um nach Aufdeckung der Ursache und Aufrechterhaltung der Arbeitssucht eine entsprechende Hilfe und/ oder Beratung leisten zu können, wenn diese denn auch erwünscht ist. Zum Anderen will ich mit dieser vorliegenden Facharbeit Sozialpädagogen und Angehörige verwandter Professionen Kenntnisse über den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Arbeitssucht vermitteln. Für meine Intention spricht, dass die Arbeitssucht als stoffungebundene Suchtform bisher nur rudimentär erforscht und beschrieben worden ist. Diesen Zielen folgend, führe ich in die Arbeitssuchtthematik ein, indem ich kläre, was Arbeit für den Menschen bedeutet und welche Entwicklung die Funktionalität der Arbeit durchgemacht hat. Überdies erläutere ich über den Begriff Sucht, wie Arbeitssucht definiert wird. In der vorliegende Arbeit gebe ich im Anschluss daran einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, wobei ich die Schwerpunkte auf die Diagnostik, Stadien, Typen, Symptome und Folgen der Arbeitssucht gelegt habe.