Erstmals liegen hier die Studien Frank Lestringants zu Rabelais in Buchform vor. Auf der Basis des Genres des 'Isolario' liest der Interpret die Fiktionen des Renaissance-Autors als Archipel. Der dem 'Isolario' implizite Gedanke der Universalität der Insel wird in den Studien in einem ständigen Wechsel des 'point de vue' auch für Rabelais' Fiktionen durchdekliniert. Dementsprechend zeigt Frank Lestringant in den Texten die Übergänge vom Kosmographischen über das Geographische zur topographischen Perspektive auf. Dabei berücksichtigt er auch die Spiegelung zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos, indem er das parodistische Spiel der Entsprechungen zwischen Kosmographie, Topographie und Physiognomie herausarbeitet und vor Augen führt. Durch eine Lektüre auf der Folie von Karten und Zeichnungen, insbesondere von Inseln, wird den Erzählungen ihr intermedialer Charakter zurückgegeben. Frank Lestringant ist Professor an der Université Paris-IV, Sorbonne, und Direktor des Centre V.-L. Saulnier. Er ist Spezialist für die Literatur des 16. Jahrhunderts, insbesondere für die französische Reiseliteratur in die Neue Welt und für die Literatur der Religionskriege. Cornelia Klettke ist Professorin für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der französischen und italienischen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
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