1983 kehrte Argentinien nach den traumatischen Jahren der Militärdiktatur zur Demokratie zurück. Trotz der anfangs in der Bevölkerung weit verbreiteten Aufbruchsstimmung unter Präsident Raúl Alfonsín gilt es seither als chronischer Krisenstaat. Neben sozialen, ökonomischen und politischen Spannungen ist das Land bis heute durch eine tiefe Zerrissenheit über die Bewertung der nationalen Vergangenheit geprägt. Tobias Renghart analysiert, wie Regierungen und politische Führungsfiguren unter Rückgriff auf die Geschichte emotionale Narrative schufen, um sich selbst zu legitimieren und dabei die Spaltungstendenzen innerhalb der Bevölkerung verschärften. Er eröffnet so neue Perspektiven auf die gegenwärtige gesellschaftliche Polarisierung Argentiniens.
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