Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: sehr gut, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Proseminar - Argumentationsanalyse (Einführung Logik), Sprache: Deutsch, Abstract: Philosophen geht es typischerweise nicht darum aufzuzeigen, dass alles, einschließlich ihrer eigenen Argumente, zweifelhaft ist. Sie wollen nicht nur überreden, sondern zwingende Argumente bieten. Wir brauchen augenscheinlich Kriterien für gute Argumente. Es muss möglich sein anzugeben, wann der Adressat ein Argument akzeptieren soll und wann nicht. Man muss dazu zwischen erfolgreichen Überreden und gültigem Argument unterscheiden. Dies führt zwangsläufig dazu, nach Begründungen zu suchen, die keine weitere Begründung mehr zulassen oder erfordern. 1 In dieser Arbeit werden wir uns mit den hervorgebrachten Argumenten in dem Textausschnitt: §9 und §10 der ersten Meditation von Descartes beschäftigen. „Ein Argument besteht aus mehr als nur einer Aussage: es besteht aus einer Konklusion und den Gründen, die zu ihrer Stützung angegeben werden.“2 Diese Gründe werden als Prämissen bezeichnet. Also führen eine bestimmte Anzahl von Prämissen, aber mindestens eine, zu einer Konklusion. Somit ist „ein Argument eine Gruppe von Aussagen, die miteinander in Beziehung stehen.“3 Bei der Betrachtung von Argumenten „entstehen zwei Fragen. Erstens: Sind die Prämissen wahr? Zweitens: Stehen die Prämissen in der richtigen Beziehung zur Konklusion?“4 In der Logik beschäftigen wir uns mit der zweiten Frage. Hierbei gilt für die Beziehung: „Wenn die Prämissen wahr sind, ist das ein guter Grund, die Konklusion für wahr zu halten.“5 Allerdings geht es hierbei nur um logische Korrektheit des Arguments, die also allein von der Beziehung zwischen Prämissen und Konklusion abhängt. Diese logische Korrektheit ist aber vollkommen unabhängig von der Wahrheit der Prämissen.6 In der ausgewählten Textpassage stellt Descartes Überlegungen an, ob nicht all das, was er für wahr hält und wissen kann, nur sinnliche Täuschungen sind. Hierzu versucht er zunächst Gott als Ursache zu nennen. [...] 1 Vgl. Kliemt, H.: Zweifel und Argumentation [http://www.uniduisburg. de/FB1/PHILO/index/Zweifel.html] (07.11.2002) 2 Salmon, W.C.: Logik, Reclam, Stuttgart, 1983, S. 8 3 Salmon, W.C.: Logik, Reclam, Stuttgart, 1983, S. 10 4 Salmon, W.C.: Logik, Reclam, Stuttgart, 1983, S. 12 5 Salmon, W.C.: Logik, Reclam, Stuttgart, 1983, S. 13 6 vgl.: Salmon, W.C.: Logik, Reclam, Stuttgart, 1983, S. 13