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Wie wird in Ausnahmesituationen argumentiert? Auf welche argumentativen Muster greift man zurück, wenn es gilt, Entscheide mit moralischer Sprengkraft zu rechtfertigen? Was für Texte entstehen unter solchen Umständen? Als Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen wird im ersten Teil des Buches ein Instrumentarium entwickelt, das einerseits auf der philosophisch-soziologisch, aber auch rhetorisch ausgerichteten Argumentationstheorie aufbaut, andererseits auf der Textlinguistik und den Konzepten der Inferenzanalyse. Im Hauptteil wird anhand der Analyse zweier prototypischer Leitartikel zum…mehr

Produktbeschreibung


Wie wird in Ausnahmesituationen argumentiert? Auf welche argumentativen Muster greift man zurück, wenn es gilt, Entscheide mit moralischer Sprengkraft zu rechtfertigen? Was für Texte entstehen unter solchen Umständen? Als Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen wird im ersten Teil des Buches ein Instrumentarium entwickelt, das einerseits auf der philosophisch-soziologisch, aber auch rhetorisch ausgerichteten Argumentationstheorie aufbaut, andererseits auf der Textlinguistik und den Konzepten der Inferenzanalyse. Im Hauptteil wird anhand der Analyse zweier prototypischer Leitartikel zum Golfkrieg von 1991 aufgezeigt, wie Notstandsdiskurse konkret funktionieren, wie man sie analysieren und auf ihre Kohärenz hin überprüfen kann. Die Topoi, deren logische und rhetorische Entfaltung im Zentrum des Interesses steht, sind: die historische Analogie ("Konzept Hitler"), die Berücksichtigung der pazifistischen Position in der Pro-Kriegs-Argumentation ("Konzessivrelation"), der "Sieg der Fakten" über die Emotionen, das Argumentum ad personam sowohl gegen politische Akteure ("Saddam-Argument") als auch gegen die Wahrhaftigkeit anderer Diskursteilnehmer ("A-Argument gegen den Diskurs der Friedensbewegung"). Bei der Untersuchung all dieser Topoi gerät die Regelbeachtung im Argumentieren ebenso in den Blick wie das haarscharfe Vorbeischrammen an diesen Regeln und der totale Fehlschluss.


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