Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Einführung in die philosophische Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Befragt man Menschen auf der Straße darüber, was sie sich für ihr Leben wünschen, so wird man sicher des Öfteren „Glücklich sein“ als Antwort bekommen. Fragt man daraufhin weiter, was Glück denn sei, so wird man vermutlich die gängigen Antworten wie „Glücklich ist, wer gesund ist“, „Glück ist, sich alles leisten zu können und keine Geldsorgen zu haben“ oder Ähnliches hören. Schlägt man im Historischen Wörterbuch der Philosophie nach, so liest man hier, dass die Vorstellung von Glück als „Reichtum, Ehre, Macht, Gesundheit, langes Leben usf. älter als die Philosophie“ ist und sich „getragen von dem Bedürfnis der Menschen, unabhängig von ihr durch die Zeiten“ hält. Die Philosophie beschäftigt sich mit der Frage nach dem Glück und wie man ein glückliches Leben führt bereits seit der Antike. Sie versteht unter dem Begriff des Glücks allerdings weniger den Besitz äußerer Güter oder leiblicher Genüsse. Vielmehr ist Glück laut ihr „in der Seele und in der seelischen Haltung des Menschen begründet“. Eine besonders wirkungsstarke Glückstheorie der Antike, die sich auch mit der Frage des Wesens des Glücks und wie man eben dieses bekommt, beschäftigt, ist die des Aristoteles, die er unter anderem in seiner Nikomachischen Ethik ausführt. Aufgabe der vorliegenden Arbeit soll nun sein, diese näher zu betrachten. Ausgangspunkt der Nikomachischen Ethik ist die Frage nach dem höchsten Gut, dem „summum bonum“, welches das letzte Ziel allen menschlichen Handelns darstellt. Was genau unter diesem letzten Ziel verstanden wird, soll nachfolgend näher untersucht werden. Eine erste Antwort auf diese Frage lautet: Das Gut, wonach alle Menschen streben, ist das Glück, “wobei gutes Leben und gutes Handeln in eins gesetzt werden, mit Glücklichsein.” In der Benennung zwar übereinstimmend, gehen die Meinungen über das Wesen des Glücks jedoch auseinander. So stellen sich die einen darunter etwa Lust, Wohlstand oder Ehre vor und andere das Leben eines politisch engagierten Bürgers, während wieder andere ein glückliches Leben in der philosophischen Hingabe an die wissenschaftliche Theorie sehen. Da von Aristoteles lediglich die beiden letzten Vorstellungen als solche akzeptiert werden, mit denen man ein glückliches Leben realisieren kann, sollen sie auch in dieser Arbeit eingehender betrachtet werden.