Dieser große Reportage-Essay dokumentiert William T. Vollmanns Begegnungen mit armen Menschen - von Kambodscha bis Afghanistan, von Japan bis in den Kongo, von Irland bis in den Jemen. Der Autor ist ein Insektenforscher unter den Menschenjägern, macht aus Zufallsbegegnungen ein Forschungsprojekt, stellt bohrende Fragen, wägt ab, bewertet. Er baut aus einem Kaleidoskop mikroskopisch genauer Betrachtungen seine ganz eigene Theorie der Armut, reich illustriert mit seinen eigenen Fotos. Arme Leute ist eine einzigartige Erkundung unserer Welt. Vor allem aber ist dieses Buch eine Reise in den Kopf eines der eigenwilligsten Schriftsteller unserer Zeit, der sich das Universum der Armut zu eigen macht.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensentin Angela Schader hat sich von dem amerikanischen Schrifsteller und Journalisten William T. Vollmann gern in einen "Steinbruch stoßen" lassen. Genauso "rau, ungeschliffen", bisweilen auch unentschieden erscheinen ihr die hier versammelten Reportagen, für die Vollmann quer durch die Welt reiste, um Menschen auf dem ganzen Globus in Nahaufnahme, aber ohne Sentimentalitäten zu ihrem Leben in Armut zu befragen. Wenn der Autor mit einer alleinerziehenden Reinigungskraft in Thailand spricht, die ihren Kummer im Alkohol ertränkt, in Japan auf "Großer Berg" und "kleiner Berg" trifft, die vor kurzem noch "Salarymen", nun auf der Straße leben oder im kasachischen Sarykamy erlebt, wie die Bewohner an den Emissionen der nahen Erdölraffinierie elendig sterben, lernt die Kritikerin: Armut ist mehr Erfahrung denn "ökonomisch bezifferbarer Zustand". Wenn Vollmann verschiedene Erscheinungen von Armutserfahrungen, etwa Abhängigkeit, Entfremdung oder Schmerz, in Unterkapiteln zu fassen versucht, gerät das Schader zwar zu wenig konkret. Zahlreiche Denkanregungen verdankt sie diesem, wie sie findet, "klugen" Buch aber in jedem Fall.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Statt den Lesern Tränen über das harte Leben der Frauen aus den Augen zu locken, zeigt Vollmann seine Protagonistinnen als ambivalente Menschen ... Und das ist erfrischend anders.« Elisa von Hof SPIEGEL ONLINE 20181008