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When most Americans think of environmentalism, they think of the political left, of vegans dressed in organic-hemp fabric, lofting protest signs. In reality, writes Jacob Darwin Hamblin, the movement--and its dire predictions--owe more to the Pentagon than the counterculture. In Arming Mother Nature , Hamblin argues that military planning for World War III essentially created "catastrophic environmentalism": the idea that human activity might cause global natural disasters. This awareness, Hamblin shows, emerged out of dark ambitions, as governments poured funds into environmental science…mehr

Produktbeschreibung
When most Americans think of environmentalism, they think of the political left, of vegans dressed in organic-hemp fabric, lofting protest signs. In reality, writes Jacob Darwin Hamblin, the movement--and its dire predictions--owe more to the Pentagon than the counterculture. In Arming Mother Nature, Hamblin argues that military planning for World War III essentially created "catastrophic environmentalism": the idea that human activity might cause global natural disasters. This awareness, Hamblin shows, emerged out of dark ambitions, as governments poured funds into environmental science after World War II, searching for ways to harness natural processes--to kill millions of people. Proposals included the use of nuclear weapons to create artificial tsunamis or melt the ice caps to drown coastal cities; setting fire to vast expanses of vegetation; and changing local climates. Oxford botanists advised British generals on how to destroy enemy crops during the war in Malaya; American scientists attempted to alter the weather in Vietnam. This work raised questions that went beyond the goal of weaponizing nature. By the 1980s, the C.I.A. was studying the likely effects of global warming on Soviet harvests. "Perhaps one of the surprises of this book is not how little was known about environmental change, but rather how much," Hamblin writes. Driven initially by strategic imperatives, Cold War scientists learned to think globally and to grasp humanity's power to alter the environment. "We know how we can modify the ionosphere," nuclear physicist Edward Teller proudly stated. "We have already done it." Teller never repented. But many of the same individuals and institutions that helped the Pentagon later warned of global warming and other potential disasters. Brilliantly argued and deeply researched, Arming Mother Nature changes our understanding of the history of the Cold War and the birth of modern environmental science.

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Autorenporträt
Jacob Darwin Hamblin is Professor of History at Oregon State University. His books include Poison in the Well: Radioactive Waste in the Oceans at the Dawn of the Nuclear Age, Oceanographers and the Cold War, and Science in the Early Twentieth Century: An Encyclopedia.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2013

Mutter Natur im Kriegseinsatz

Rachel Carsons "Stummer Frühling" und "Die Grenzen des Wachstums" gelten als Schlüsselwerke für die Entstehung der modernen Umweltbewegung: Zwei Bücher die eine manchmal kompromisslose Katastrophenrhetorik benutzen, um ihre Leser von der Verletzlichkeit von "Mutter Natur" und der Menschheit zu überzeugen. Ausgeblendet bleibt dabei, dass die Rede von der globalen Verletzlichkeit eine Vorgeschichte hat, die sich in der Welt des Kalten Krieges abspielte, mit kühlen Strategen, Planern und Wissenschaftlern. Nun schildert eine faszinierende Studie, wie eine Koalition aus Militär und Wissenschaft plante, in einem künftigen Krieg gegen die Sowjetunion mit Krankheitserregern, aber auch durch die Manipulation geologischer und klimatischer Mechanismen, so viele Feinde wie möglich zu töten - alle nur erdenklichen Naturkräfte wurden zwangsverpflichtet (Jacob Darwin Hamblin: "Arming Mother Nature". The Birth of Catastrophic Environmentalism. Oxford University Press, New York 2013. 298 S., geb., 21,90 [Euro]).

Ein großer Teil der "Cutting edge"-Wissenschaft im Kalten Krieg, einschließlich der Ökologie und der Klima- und Geowissenschaften, war maßgeblich militärisch ausgerichtet. Das Auslösen von Erdbeben, die Manipulation des Wetters, die radioaktive Verseuchung von Landstrichen oder der Einsatz von Schädlingen konnten nur dann wirkungsvoll sein, wenn die Verletzlichkeit des Gegners bekannt war. Die Bewertung der eigenen Verletzlichkeit war wiederum unerlässlich, um das eigene Territorium wirksam zu schützen. Selbst das Studium der biologischen Vielfalt diente diesen Zwecken: Ökologen waren überzeugt davon, dass der Westen wenig anfällig für Angriffe mit Schädlingen sei, da eine Vielzahl von Nutzpflanzen angebaut wurden. Die Sowjetunion mit ihrem großflächigen Weizenanbau galt den Planern dagegen als denkbares und dankbares Ziel für eine solche Attacke - und in den siebziger Jahren als besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels. Auch das weltumspannende Netz von Messstationen und Satelliten, die alle möglichen atmosphärischen, geologischen und ozeanographischen Größen messen, ist ein Erbe des Kalten Kriegs. Die Planungen, Studien und Daten zeigten im Laufe der Zeit aber vor allem eines: Selbst ohne den Einsatz von Umweltwaffen hatte menschliches Handeln bereits messbare globale Folgen.

Die modernen Umweltwissenschaften und die Katastrophenrhetorik der Umweltdebatte haben ihren Ursprung also in einer militärisch-wissenschaftlichen Vorbereitung auf einen Dritten Weltkrieg. Atomare Tests, die Messung von Kohlendioxid in der Atmosphäre und von radioaktiven Isotopen in Nahrungsketten brachten Wissenschaftler zur Überzeugung, der Mensch könne die natürliche Umwelt in einem globalen Maßstab verändern. Hamblins Buch zeigt beeindruckend, wie der geplante Einsatz der Umwelt als Waffe gegen einen machtvollen Gegner zur Einsicht führte, dass menschliches Handeln die belebte und unbelebte Natur zu einer Bedrohung für das Überleben der gesamten Menschheit machen kann.

THOMAS WEBER

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