Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Hochschule für Politik München, Veranstaltung: Hauptseminar Sozialpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Sobald Armut thematisiert wird, liegt der Fokus üblicherweise auf der Wahrnehmung materieller Mangelversorgung als Symptom. Betrachtet man die Lebensumstände der Bevölkerungen der weltweit ärmsten Länder, so ist diese Wahrnehmung sicher zutreffend. Mangel, der aus rein monetärer Knappheit resultiert, erfaßt jedoch nicht das Gesamt-Phänomen Armut, das sich in die Wohlstandsgesellschaften des industrialisierten Westens eingeschlichen hat. Armut in ihren vielfältigen Ausdrucksformen und mit all ihren Folgen ist ein derart komplexes Thema, daß sich der Verfasser auf wenige ausgewählte Aspekte konzentrieren wird. Das heißt nicht, daß andere Bereiche dieses Problems weniger bedeutsam sind. Gegenstand dieser Arbeit ist jedoch nicht ein Aneinanderreihen von Zahlen und Statistiken, die an anderer Stelle gut und umfangreich aufbereitet zu finden sind. Die Frage ist vielmehr, was Armut gesellschaftlich bedeutet und welche Ursachen dahinter stehen. Zunächst soll über die beiden hauptsächlichen Definitionen von Armut und Vergleiche, auch internationaler Art, der durchaus unterschiedliche Charakter von Armut herausgearbeitet werden. Im Weiteren wird der Fokus auf das permanent in der Öffentlichkeit präsente Thema Armut in Deutschland gelenkt. Wie sich Armut in Deutschland darstellt, welche Arten von Armut es gibt und wie dem sozialpolitisch begegnet wird und begegnet werden könnte, wird deutlich gemacht. Wie der sozialpolitische Status quo verändert werden kann wird abschließend aufgezeigt und diskutiert. In jedem Fall sollte bei aller berechtigter Kritik am Sozialsystem nicht aus den Augen verloren werden, was wirkliche und existenzbedrohende Armut bedeutet, unter der immerhin ein Sechstel der Menschheit zu leiden hat.