Wie schon in seinem ersten Buch "Quattro Stagioni – Ein Jahr in Italien" dreht sich auch hier alles um die Erlebnisse des Autors in seiner Wahlheimat.
Seine Familie verbringt gerade die Sommerferien bei der Verwandtschaft in Bayern. Und er sitzt mit einer – natürlich urkomisch beschriebenen –
Autopanne am Meer nahe Rom fest. Da reift in Stefan Ulrich die Idee: Wenn Jules Verne in 80 Tagen um die…mehrWie schon in seinem ersten Buch "Quattro Stagioni – Ein Jahr in Italien" dreht sich auch hier alles um die Erlebnisse des Autors in seiner Wahlheimat.
Seine Familie verbringt gerade die Sommerferien bei der Verwandtschaft in Bayern. Und er sitzt mit einer – natürlich urkomisch beschriebenen – Autopanne am Meer nahe Rom fest. Da reift in Stefan Ulrich die Idee: Wenn Jules Verne in 80 Tagen um die Welt reisen konnte, dann würde er es schaffen, in 365 Tage zumindest alle 20 Region von Italien zu besuchen. Und so geht es los mit einem wieder unglaublich witzig und unterhaltsam geschriebenen Buch. Auf knapp 350 Seiten beschreibt Ulrich seine abenteuerlichen Ausflüge durch ganz Italien, die er teils in seiner Funktion als Auslandskorrespondent, teils aber auch privat und zusammen mit seiner Familie unternimmt. Wer sein erstes Buch gelesen hat, wird viele alte Bekannte wiedertreffen: Das Hausmeisterehepaar Filippo und Federica, den Fischverkäufer Teodoro und einige mehr. In vielen meist lustigen, oft interessanten, manchmal überraschenden, aber immer unterhaltsamen Episoden beschreibt Ulrich die Eigenheiten und Besonderheiten der unterschiedlichen bereisten Regionen. Anders als im ersten Buch, bei dem die Eingewöhnung in einem neuen Land im Vordergrund stand, geht es hier mehr um das alltägliche Leben in Italien und darum, dass dieser Lebensabschnitt auch irgendwann zu Ende gehen wird. Ein Angebot seines Arbeitgebers, das plötzlich im Raum steht, bringt nämlich ziemlich Unruhe in das Leben der Familie Ulrich: Sie sollen Italien verlassen und ihre Zelte in Frankreich, genauer gesagt in Paris neu aufschlagen. Man kann beim Lesen förmlich die anfängliche Traurigkeit spüren, die die Familie überkommen haben muss. Aber die Ulrichs wären ja keine richtigen “Italiener”, wenn sie der Sache nichts Positives abgewinnen hätten können.
Wie schon beim ersten Buch von Stefan Ulrich habe ich mich auch hier wieder köstlich amüsiert. Der Schreibstil, die präzise Wortwahl und der Sinn für Situationskomik, den Ulrich an den Tag legt, beschert einige unterhaltsame Lesestunden. Und ich hoffe, dass es auch irgendwann über seine Paris-Abenteuer ein ähnlich lustiges Buch geben wird. Wer Italien mag, wird auch dieses Buch mögen. Ich empfehle es weiter.